Frage an Dirk Willing von Daniel M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Willing,
aus einer bislang unveröffentlichten Studie der EU-Kommission geht hervor, dass durch eine Kerosinsteuer allein in Europa jährlich 16,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Der Ausstoß an Kohlendioxid würde dadurch um 11 % zurückgehen.
Der Umweltverband Transport and Environment (T&E) erklärt zudem, dass hierdurch jährlich fast 27 Milliarden Euro an Steuereinnahmen erzielt werden könnten. Laut Studie hätte die Steuer keine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft oder den Arbeitsmarkt.
Andererseits würden die Flugtickets im Durchschnitt um 10% teurer werden, dadurch die Nachfrage um 11% drücken und demzufolge könnte dies 11% der Jobs und der Wertschöpfung in der Luftfahrtbranche kosten.
Wie stehen Sie dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Lieber D. M.,
Sie schildern treffend das Dilemma kapitalistischer Umweltpolitik. Solange der Profit eine heilige Kuh ist, werden Umweltschutz und Arbeitsplätze gegeneinander ausgespielt. Wenn man sich auf diese Logik einlässt, landet man nur allzu schnell beim Verlust von beidem. Und trotzdem zahlen die Verbraucher, die Masse der Arbeiter, Angestellte und Rentner mehr.
Meine Vorschläge:
- drastische Besteuerung des Lufttransports von Luxusgütern
- intensive Überzeugungsarbeit zur Reduzierung des privaten Luftverkehrs
- Investitionen in ein leistungsfähiges europaweites Schienennetz und Züge und Tarifsenkung (in D)
- ggf. Übernahme von Personal der Flughäfen in den Zugverkehr
Die neue Umweltbewegung und die Arbeiterbewegung müssen Hand in Hand gehen und Lösungen auf Kosten der Konzernprofite z.B. der Luftfahrtmonopole vorschlagen.
Mit herzlichen Grüßen nach Heiligenhaus
Dirk Willing