Frage an Gero Hocker bezüglich Humanitäre Hilfe

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Gero Hocker
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Frage von Adrian G. •

Frage an Gero Hocker von Adrian G. bezüglich Humanitäre Hilfe

Sehr geehrter Herr Hocker,

eventuell haben Sie schon von den Notständen in den griechischen Flüchtlingslagern gehört. Nun meine simple Frage:
Warum stellt sich das Innenministerium dagegen, 20.000 Menschen in akuter Not aufzunehmen, lässt aber 40.000 Erntehelfer ins Land, denen es bedeutend besser geht?
Machen Sie jetzt bitte als Opposition Druck auf die Bundesregierung, bevor es zu einer humanitären Katastrophe kommt!

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Der konsequente Schutz der griechisch-türkischen Grenze ist zwingend notwendig, um erneute starke illegale Migration nach Europa zu unterbinden. Gleichzeitig muss die EU-Türkei-Vereinbarung weiterentwickelt und die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort sichergestellt werden. Die Europäische Union ist zudem gefordert, eine humanitäre Katastrophe auf den griechischen Inseln zu verhindern. Wir unterstützen daher die Evakuierung gefährdeter Kinder und ihrer Familien in Mitgliedstaaten der EU. Darüber hinaus sollte die EU-Kommission Maßnahmen prüfen, wie die Flüchtlingslager auf den Inseln in den kommenden Wochen insgesamt aufgelöst werden und Migranten in geordnete und hygienisch einwandfreie Unterkünfte auf dem griechischen Festland verbracht werden können, um dort reguläre Verfahren zu durchlaufen.

Die Einreise von Erntehelfern ist ein komplett anderes und davon getrennt zu bewertendes Thema. Mit seinem Ende März im Alleingang verhängten Einreisestopp für die ausländischen Saisonarbeitskräfte hat Minister Seehofer die Landwirtschaft vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Denn diese Menschen arbeiten mit den Betrieben teils seit Jahren vertrauensvoll zusammen, sind eingearbeitet und bei den anstehenden Aufgaben fest eingeplant. Sie sind wichtige Fachkräfte für Arbeiten, für die sich nicht ausreichend einheimische Arbeitskräfte gewinnen lassen. Der Eindämmung des Coronavirus wäre ein Bärendienst erwiesen, wenn gleichzeitig wertvolle Lebensmittel nicht geerntet und auf den Feldern umkommen würden.

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