Wie geht's weiter mit Gesundheit für Mensch, Tier und Umwelt?

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Hannes Gräbner
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Frage von Elke B. •

Wie geht's weiter mit Gesundheit für Mensch, Tier und Umwelt?

Hallo Herr Gräbner,
Artenschutz, artgerechte Tierhaltung + faire Vergütung für die Landwirte sowie eine bewusste und wertschätzende Ernährungspolitik sind Themen, die uns alle angehen und uns entsprechend wichtig sein MÜSSEN. Wie ist Ihre Position dazu, und welche zeitnah realisierbaren Maßnahmen sehen Sie in diesem Kontext?

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Antwort von
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Es kann nicht so weitergehen wie bisher. Und alle drei Bereiche stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang.

Die quälende Massentierhaltung führt durch die riesenhaften Güllemengen zu einem Nitrateintrag, der in vielen Regionen schon heute nötig macht, dass die Wasserwerke das Wasser aus ihrer Region mit dem anderer vermischen müssen, damit es weiterhin genießbar ist. Tierschutz ist also auch Menschenschutz. Den Bauern muss durch höhere Preise ein angemessenes Auskommen ermöglicht werden, sie haben wichtige Aufgaben als Landschafts- und Naturschützer. Das Agrarministerium unter Julia Klöckner (CDU) hat die entsprechenden EU-Richtlinien bisher nur ansatzweise umgesetzt.

Für mich und die SPD sind die schützenswerten Belange von Mensch, Tier und Umwelt wichtiger als die Profitinteressen der (Agrar-)Industrie.

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass die Zukunftschancen unserer Jugend nicht durch Beeinträchtigungen unserer Umwelt aufs Spiel gesetzt werden dürfen, der Staat muss ein klares Handlungskonzept vorlegen, wie die Klima und Umwelt hinreichend geschützt werden können. Dies Urteil sollte jeden in der Politik beflügeln konkret, sachgerecht und nachhaltig zu handeln. Dafür will ich mich einsetzen.

Im Bereich der Gesundheitsvorsorge gilt meine besondere Aufmerksamkeit dem Erhalt der Krankenhäuser in den ländlichen Regionen. Hier muss das System anders als über die Fallkostenpauschale finanziert werden.

Immer mehr Menschen sind auf Pflege angewiesen. Aber es gibt viel zu wenige Pflegeeinrichtungen, die Pflegenden werden zu gering bezahlt, wir haben einen Pflegenotstand. Hier muss eine Verpflichtung zu Tariflöhnen eingeführt werden. Insgesamt muss der Staat der Daseinsvorsorge mehr Aufmerksamkeit schenken. Der Markt regelt nicht alles, wie es andere Parteien meinen. Ich trete dafür ein, dass nicht noch mehr Krankenhäuser privatisiert werden und damit den Konzernstrategien der möglichst hohen Dividendenausschüttung an die Aktionäre preisgegeben werden.