Frage an Hans-Werner Kammer von Eva S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kammer,
die Bundesregierung will die Kinderkrankenpflege abschaffen. Der am 26.11.2015 vorgelegte Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform der Pflegeberufe hat bereits die erste Anhörung durchlaufen. Er sieht vor, die Alten, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer generalisierten Ausbildung zusammenzulegen. Damit soll auf einen universellen Einsatz in allen Arbeitsfeldern der Pflege vorbereitet werden. " Verlierer dieser Reform werden die kranken Kinder sein! Die geplante Einheitspflege ignoriert die besondere und verletzliche Situation kranker Kinder und ihre spezifischen Bedürfnisse ", schreibt der Klinikdirektor im Elisabeth Kinderkrankenhaus Oldenburg Prof. Dr. Christoph Korenke in der NORDWEST - ZEITUNG vom 19.12.2015. Dies ist auch meine feste Überzeugung ! Ich lebe in ihrem Wahlkreis und habe zeitweise eine Frühgeborenen Station geleitet. Ich habe in jahrelangem Nachtdienst die besonderen Bedürfnisse und Nöte von Kindern und deren Eltern hautnah erlebt. Die kompetente und qualifizierte Pflege durch fachspezifisch ausgebildete Kinderpflegekräfte ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür , Kinder und Eltern in ihren Nöten und Ängsten begleiten zu können. Ich bitte Sie, alle ihre Möglichkeiten in der Partei, der Fraktion und der Regierung auszuschöpfen, um zu verhindern, dass kranke Kinder ins Abseits geraten. Ich frage Sie, ob sie bereit sind, gegebenenfalls gegen diesen Gesetzentwurf zu stimmen?
Mit freundlichen Grüßen
Eva Strohschein
Sehr geehrte Frau Strohschein,
gestern hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe beschlossen. In Kürze wird sich daher der Bundestag mit dem Entwurf befassen.
Der Entwurf enthält einige gute Vorschläge: Künftig können Absolventen einfacher zwischen den Pflegebereichen wechseln. Außerdem soll das Schulgeld gestrichen werden. Gleichzeitig besteht jedoch noch viel Diskussionsbedarf. Gerade die Einbeziehung der Kinderkrankenpflege sehen viele Fachpolitiker der Unionsfraktion äußerst kritisch. Darüber wird im Laufe des parlamentarischen Verfahren noch intensiv diskutiert werden müssen. Ich werde meine zuständigen Kolleginnen und Kollegen über Ihre Bedenken informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Werner Kammer
Weitere Fragen an Hans-Werner Kammer
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