Frage an Hans-Werner Kammer bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Hans-Werner Kammer
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Frage an Hans-Werner Kammer von Jens S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Werter Herr Kammer,
vielen dank für ihre ausführliche Antwort. Wenn ich auch sagen muß das ich ihnen nicht ganz folgen kann. Deshalb auch hier meine Frage. Wieso sollten bei Einführung von Mindestlohn soviele Arbeitsplätze wegfallen?... Wer bitte wenn nicht der Zeitarbeiter sollte die Arbeiten erledigen nur weil es plötzlich ,einen Stundenlohn von 7,50 Euro bezahlt würde. Denn auch dieser führt nicht automatisch dazu das wir Zeitarbeiter plötzlich in Reichtum schwelgen könnten sondern es wäre ein Anfang dazu das unsre Arbeit zumindest ein klein wenig gerechter bezahlt wird. Oder glauben sie ernsthaft das plötzlich ein riesen Ansturm auf die Zeitarbeit beginnen würde nur wegen dieser gerinfügigen Lohnsteigerung. So manchmal kann ich einige verstehen die sagen da lege ich mich lieber in die soziale Hängematte als das ich mich so ausbeuten lasse. Und etwas anderes ist es nicht wenn Menschen unter solchen Bedingungen und für so einen Hungerlohn arbeiten müßen. Ich betone müßen denn trotz intensiver Suche einer Umschulung und selbst das verlassen meiner Heimat ist es mir nicht gelungen in den letzten Jahren etwas anderes zu finden als in der Zeitarbeit. Die einzigen die in dieser Branche verdienen sind die Zeitarbeitsfirmen und die Beschäftigen müßen am besten noch
jeden Tag dankbar sein das sie arbeiten dürfen.
Ich weiß das sie nicht für diese Zustände verantwortlich sind doch ich bin der Meinung das endlich wirksame Maßnahmen gegen diesen gesetzlich legimentierten Sklavenhandel unternommen wird. Denn eines kann ich ihnen aus bitterster Erfahrung sagen der Zeitarbeiter ist das schwächste Glied in der Kette und sich beschweren hat nur zur Folge das das Zeitarbeitsverhältnis nicht verlängert wird. Eines kann ich ihnen sagen wir werden nicht nur schlecht bezahlt sondern man behandelt und auch noch als Arbeitnehmer zweiter Klasse.

Mit freundlichen Grüßen Jens Schuster

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Sehr geehrter Herr Schuster,
vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Gerne möchte ich aber darauf eingehen, warum ein genereller Mindestlohn sich negativ auf die Arbeitsmarktsituation auswirken kann.

Mindestlöhne, zumal mit den derzeit geforderten Niveaus, stauchen die Lohnstruktur von unten, sie reduzieren Beschäftigungschancen bisher Arbeitsloser, und sie vernichten in nicht unerheblichem Ausmaß bestehende Niedriglohntätigkeiten. Zahlreiche Tarifverträge in Deutschland unterschreiten das diskutierte Mindestlohnniveau von 7,50 Euro je Stunde. Diese Löhne würden zu einer Verteuerung der Arbeitskosten führen. Unternehmen, gerade im mittelständischen Bereich, könnten keine Investitionen mehr tätigen. Dies führt zu einer Wettbewerbsbegünstigung größerer Konzerne. Ein Ausbluten des Mittelstandes bzw. Produktionsverlagerungen ins Ausland könnten die Folge sein. In der Debatte wird immer wieder auf die Erfahrungen anderer Volkswirtschaften verwiesen. In Frankreich ist der Mindestlohn nach empirischen Studien bei Jugendlichen schädlich für die Beschäftigung.

Auf die besondere Bedingungen bei einigen Branchen bzw. bei der Zeitarbeit bin ich bereits eingegangen.

Gerne können Sie sich an mich persönlich wenden:
Hans-Werner Kammer
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Fax: 030/22776881
hans-werner.kammer@bundestag.de

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Werner Kammer