Frage an Jens-Eberhard Jahn bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Jens-Eberhard Jahn
ÖDP
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Frage von Daniel B. •

Frage an Jens-Eberhard Jahn von Daniel B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Jahn,

dass Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft ist, steht inzwischen parteiübergreifend fest.

Wie wollen sie und Ihre Partei sich für einen besseren Bildungserfolg in Deutschland stark machen?
Insbesondere interessiert mich:
- Wie stehen Sie zu einer Vereinheitlichung des (Schul-)Bildungssystem in Deutschland?
- Wie stehen Sie zu einer Reformierung des BAföG in Bezug auf die Berücksichtigung der Kaufkraftunterschiede innerhalb Deutschlands, insbesondere bei den Freibeträgen vom Einkommen der Eltern?

Mit freundlichen Grüßen
D. B.

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage zu einem so wichtigen Thema. Unsere Schulen scheitern: Sie "produzieren" funktionale Analphabeten, Schulabbrecher, Menschen, denen die Lust am Lernen vergangen ist. Die meisten Interessenvertretungen, Verbände und Parteien fordern daher mehr Geld für Schulen Das halte ich für das falsche Rezept. Schulen sollten vielmehr von Institutionen des Zwanges zu Institutionen freier und freiwilliger Bildung werden. Denn Beschulung in Stuhlreihen im 45-minuten Rhythmus ist völlig lebensfern. Eine derartige Reform kann nur bundesweit angepackt werden. Schon heute entspricht es ja nicht der Lebensrealität und -mobilität, dass wir uns 17 Schulsysteme leisten (die sich dazu auch noch ständig ändern)! Andererseits wäre es völlig unrealistisch, nun nach einem bundesweit einheitlichen Kanon von Inhalten und Methoden zu rufen. Nur der Rahmen sollte einheitlich sein.

Bildung erfolgt das ganze Leben lang, meist ungesteuert und umfasst weit mehr als eine Ansammlung von Wissen und Fertigkeiten. Institutionen der Bildung müssen künftig weniger selektieren als vielmehr Chancen eröffnen, Persönlichkeit stärken und Lebensstrategien für eine Wirtschaftsordnung ohne Wachstumszwang einüben.

BaföG kann durch eine einkommensabhängige Umlage finanziert werden. Noch besser wäre es, das BaföG durch ein bedingungsloses - und natürlich elternunabhängiges - Grundeinkommen zu ersetzen. Kaufkraftunterschiede können nach wie vor durch Wohngeld berücksichtigt werden. Eine diesbezügliche Staffelung nach Regionen hielte ich für zu bürokratisch.

Mit freundlichen Grüßen
Jens-Eberhard Jahn