Wie sehen Sie die Möglichkeiten die Leute in ländlicheren Gebieten abzuholen?

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Jens-Eberhard Jahn
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Frage von Peters L. •

Wie sehen Sie die Möglichkeiten die Leute in ländlicheren Gebieten abzuholen?

...bezogen auf z.B. ÖPNV, soziale Aspekte, dass sich die Leute weniger abgehängt vorkommen

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ÖDP

Liebe Frau Peters,

ich danke Ihnen herzlich für Ihre Frage. Die Probleme und Chancen ländlicher Räume sind mir seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Ländliche Räume funktionieren anders als städtische. Für ländliche Räume brauchen wir eine besondere Stärkung der Infrastruktur und daher eine neue Raumplanung. Das betrifft die Nahversorgung mit Einkaufsmöglichkeiten, Bürger*innentreffs ebenso wie die medizinische Versorgung und natürlich die Mobilität. Ein – natürlich wichtiger! – Ausbau von Radverkehr und ÖPNV stößt wegen der oft großen Entfernungen an Grenzen. Der Ausbau und eine bessere Taktung des ÖPNV ist dringend geboten, inklusive der Wiederherstellung ausgewählter stillgelegter Bahnstrecken.

Die Digitalisierung ermöglicht – verstärkt durch unsere Erfahrungen in den Lockdown-Phasen – Homeoffice. Arbeit ist nicht mehr zwingend raumgebunden. Digitalisierung ermöglicht auch Homeschooling und Phasen von Distanzunterricht. Darüber hinaus müssen wir aber die „Schule im Dorf“ lassen: Ein mehrgliedriges Schulsystem kann in ländlichen Räumen nicht funktionieren: Mindestens dort brauchen wir zumindest bis zur 8. Klasse eine Schule für alle, um längere Schulwege zu vermeiden.

Allerdings sollten wir auch die Arbeit im Dorf lassen: Wie gesagt, durch Homeoffice und wohnortnahe Dienstleistungen. Aber auch die dringend nötige Agrarwende würde Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sowie vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen wieder attraktiver – und auch zahlreicher – machen.

Ein Grundeinkommen wäre außerdem ein Mittel zur Freiheit, sich den eigenen Wohnort mit weniger Druck und „Sachzwängen“ selbst wählen zu können.

Soweit einige Ideen zu Ihrer Frage.

Herzlich,

Jens-Eberhard Jahn