Frage an Kirsten Lühmann bezüglich Finanzen

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Kirsten Lühmann
SPD
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Frage von Waldemar M. •

Frage an Kirsten Lühmann von Waldemar M. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Luhmann,

sind Ihnen die Absurditäten unseres Geldsystems bekannt, die die SPD nie thematisiert? Geldschöpfung via Kredit gegen Zins, Fiat Money, Zinseszins?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

Danke für Ihre Anfrage.

Unser Geldsystem ist tatsächlich über Jahrhunderte gewachsen und nicht zuletzt auch durch die neuen technischen Möglichkeiten immer komplexer geworden. Die Bankenkrisen der vergangenen Jahre haben zudem deutlich einige Absurditäten des internationalen Finanz- und Währungssystems gezeigt. Vieles ist seitdem an Reformen geschehen, es gibt aber natürlich auch weiterhin an vielen Stellen Handlungsbedarf.

Die Politik hat dies erkannt und beschäftigt sich auch immer wieder explizit mit Fragen des Geldsystems. So hat zum Beispiel der wissenschaftliche Beirat beim SPD-geführten Bundeswirtschaftsministerium in diesem Frühjahr das Gutachten „Zur Diskussion um Bargeld und die Null-Zins-Politik der Zentralbank“ vorgelegt ( www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichung-Wissenschaftlicher-Beirat/gutachten-wissenschaftlicher-beirat-gutachten-diskussion-um-bargeld.html ).

In dem Gutachten wird unter anderem empfohlen, auch weiterhin am Bargeld festzuhalten. Zudem werden Empfehlungen zum Umgang mit Null- und Negativ-Zinsen gegeben.

Auch im aktuellen SPD-Wahlprogramm gibt es grundlegende Aussagen zum Finanz- und Geldsystem:

„Deutschland ist ein wichtiger Finanzstandort. Wir wollen ihn stärken und weitere Finanz- und Regulierungsinstitutionen ansiedeln. Wir unterstützen das Ziel, einen einheitlichen europäischen Kapitalmarkt zu schaffen. Außerdem setzen wir uns für die Einführung der Finanztransaktionssteuer ein. Wir bekennen uns klar zum Recht der Bürger auf Bargeld und werden Bestrebungen zu dessen Abschaffung entschieden entgegen treten.“

Auch mir persönlich ist es wichtig, dass das Geldsystem sich auch künftig an den Bedürfnissen der Bürger und Bürgerinnen ausrichtet und nicht allein nach den Interessen der Finanzwirtschaft umgebaut wird.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Lühmann, MdB