Frage an Kirsten Lühmann bezüglich Gesundheit

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Kirsten Lühmann
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Kirsten Lühmann von Gerhard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Lühmann,

Mangelhafter Corona-Schutz: Flugreisen bleiben wohl ein ...

Link zum Artikel der Tagesschau:
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/corona-fliegen-101.html

Auszug:
FFP2-Masken oder freier Mittelsitz
Auch Infektionsepidemiologe Ulrichs kritisiert, dass die EU-Kommission OP-Masken oder selbstgenähte Masken als Ersatz für den physischen Abstand erlaube: "Wenn ein kranker Passagier gegen die Maske hustet, dann kann es sehr gut sein, dass dann durch den Druck nach außen, hinten und seitlich dann die Tröpfchen weiterverbreitet werden. Gerade zu den Sitznachbarn." Auch er fordert, dass die Airlines FFP2-Masken an ihre Passagiere ausgeben sollten oder alternativ den Mittelsitz freilassen müssten.
Der Flugzeugforscher Scholz erhebt schwere Vorwürfe gegen die Fluglinien.
Ein freier Mittelsitz könne das Risiko einer Infektion um den Faktor 10 reduzieren, so die Berechnung des Flugzeugforschers Dieter Scholz der Hamburg University of Applied Sciences. Auch er hält das Konzept der EU und der Airlines zum Infektionsschutz für völlig unzureichend: "So kann man Infektionen im Flugzeug auf keinen Fall verhindern. Wir werden belogen, ohne dass die Airlines dabei rot werden."

Artikel 2 Grundgesetz: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Warum hat die Bundesregierung sich nicht für den Schutz von Passagieren eingesetzt?
Beispiel: Alte Eltern wollen ihre Kinder im Ausland besuchen. sie aber auf keinen Fall anstecken.
Müssen sie jetzt die Reise in eine Zeit nach einer Impfung verschieben?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Reth,

haben Sie besten Dank, dass Sie sich mit Ihrer Anfrage an mich wenden. Zuerst möchte ich sagen, dass ich Ihre Sorge, sich als Passagier bei einem Flug anstecken zu können und damit ebenfalls andere in die Gefahr einer Ansteckung zu bringen, gut verstehen kann.

Tatsächlich gehört das Flugzeug in Bezug auf Corona zu einem der sichersten Verkehrsmittel. Die meisten Flugzeuge verfügen standartmäßig über sehr leistungsfähige Klima- und Filteranlagen, die eine Luftzirkulation des gesamten Luftvolumens im Passagierraum innerhalb weniger Minuten austauscht und einen Abscheidegrad von mehr als 95,995% ermöglichen. So bleibt die Virendichte in der Luft sehr niedrig. Das Robert Koch Institut weist aber darauf hin, dass es trotzdem zu einer Ansteckung kommen kann.

Ich stimme Ihnen zu, was Ihre Forderung, nach einem frei zu haltenden Sitzplatz betrifft. Meiner Meinung nach sollte in allen öffentlich zu nutzenden Verkehrsmitteln eine Kombination aus Mund-Nasenbedeckung und Mindestabstand gelten. Jedoch liegen diese Vorgaben nicht in der Hand der Bundesregierung. Als private Unternehmen sind die Fluggesellschaften in Absprache mit den zuständigen Gesundheitsämtern selbst für die Aufstellung ihrer Hygiene-Konzepte verantwortlich. Dies gilt auch für Art der zu tragenden Mund-Nasenbedeckung, die alleine von der Fluggesellschaft vorgeschrieben werden kann. Tatsächlich bleibt es dadurch dem Fluggast nur noch selbst überlassen, gut abzuwägen, ob eine Reise unter den momentanen Umständen wirklich notwendig ist.

Auch wenn ich den Wunsch, die weit entfernten Familienangehörigen und Freunde nach einer so langen Zeit wiederzusehen, durchaus verstehen kann, muss uns in solch schwierigen Zeiten immer bewusst sein, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, solange das Covid-19 Virus noch nicht eingedämmt ist, immer mit dem Risiko einer Ansteckung behaftet ist. Momentan herrscht noch immer eine schwierige Infektionslage, weshalb die Bundesregierung auch deutlich vor Reisen ins Ausland abrät.

Mit freundlichen Grüßen

Kirsten Lühmann