Frage an Lothar Binding bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Lothar Binding
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Frage von Monika R. •

Frage an Lothar Binding von Monika R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Binding,
ich bin Jahrgang 1954, habe ein Hochschulstudium für Gymnasium, war 10 jahr in Frankreich berufstätig als Korrespondentin in Firmen. Ich engagiere mich so gut ich kann für Tierschutz. Besonders schrecklich sind die Bedingungen bei sog. "Nutztieren". Die Zuchtbetriebe müssten kleiner werden anstatt immer unmenschlicher, wie 1000 und mehr Schweine in Hallen und Kastenständen, Verbot von Qualzuchten von Hühnern, Schweinen, Rindern usw. Die Preise müssten für die Produzenten deutlich angehoben werden, damit sie keine massentierhaltung betreiben müssen, das Produkt Fleisch verdient die Würdigung eines geopferten Lebewesens, für alles andere geben die verbraucher mehr GELD aus ! Tiertransporte über weite Strecken ins Ausland und über See müssen verboten werden, Abschaffung von Käfigen und Kastenständen. Diese Forderungen dienen auch vor allem dem Umwelt- und Klimaschutz ! Wann gibt es endliclh eine echte WENDE ??? Ich danke Ihnen im voraus, dass Sie sich dafür baldmöglichst und in ihrer Partei einsetzen. Was meinen Sie persönlich dazu ? MFG Monika Reh

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Reh,

vielen Dank für Ihre Frage hier bei Abgeordnetenwatch.de. Die Zustände, wie wir unsere Tiere behandeln sind noch immer erschreckend und die derzeitigen Regelungen unzureichend. Kommerz und die den Kommerz unterstützenden Kolleginnen und Kollegen im Bundestag verhindern regelmäßig Verbesserungen für das Tierwohl.

Im Bereich Tierschutz möchte die SPD Fraktion viel weitergehen. Wir haben erst kürzlich hierzu ein Positionspapier veröffentlicht. Im Bundestags-Wahlprogramm wird das Thema auf zwei Maßnahmen fokussiert: Tierwohllabels und Flächenobergrenzen.

Die Tiertransporte über das Mittelmeer von welchen wir zurzeit in den Medien hören, sind aus Deutschland heraus bereits untersagt. Wenn jedoch kein deutsches Unternehmen beteiligt ist, fallen diese Sachverhalte nicht in unsere Jurisdiktion. (Wie solche Sätze schon klingen… aber hier treffen formale Notwendigkeiten auf unser Mitgefühl und die beiden passen oft nicht so gut zueinander – obwohl eine kluge Verwaltungsvorschrift den Tieren wirklich helfen kann).

Wir streben auch eine EU-Regelung des Tierwohls und der einhergehenden Maßnahmen an. Hinsichtlich der Preiserhöhungen muss in Zukunft sichergestellt werden, dass die Produzenten sowie die Verbraucher für alle Kosten der Produkte aufkommen (Prinzip der Kosteninternalisierung externer Effekte). Viele Preise sind zu niedrig – das sagt sich natürlich mit einem hohen Einkommen leichter als mit einem niedrigen Einkommen. Deshalb denke ich stets an beides: faire Löhne und faire Preise.

In einer neuen Regierung will die SPD deutliche Verbesserungen in der Tierhaltung, unabhängig von der Größe des Betriebes, und damit auch im Umweltschutz erreichen. Hoffentlich können wir das, gestützt auf eine Mehrheit im Bundestag, schaffen.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Lothar Binding