Sehr geehrter Herr V.,

vielen Dank für die Anfrage.

Ein möglichst flächendeckender Schienenpersonenfernverkehr ist für die Attraktivität des Standorts Deutschland und für den Klimaschutz unverzichtbar. Die Nutzerzahlen der Bahn sind trotz häufig günstiger Reisealternativen weiter angestiegen. Das Interregio-Netz ist in das Intercity-Netz integriert bzw. mit dem Nahverkehr verbunden worden.

Weiterhin hat die Deutsche Bahn AG einen erheblichen Ausbau des Angebots in Aussicht gestellt, der u.a. zahlreiche neue Direktverbindungen und einen kürzeren Zeittakt der Züge beinhaltet. Das ist gut und schafft Attraktivität zugunsten der Schiene.

In dieser Wahlperiode sind Investitionen in die Infrastruktur um 40 Prozent auf ein Rekordniveau gesteigert worden. Diese hohen Mittel für Infrastruktur müssen auch in Zukunft mindestens beibehalten werden. Der neue Bundesverkehrswegeplan bietet eine hervorragende Grundlage auch für Maßnahmen in unserer Region. Neu- oder ausgebaut wird vorrangig dort, wo zu wenige und verspätete Züge das Reisen und den Gütertransport behindern. Das trifft zum Beispiel nun endlich auch die dringend auszubauende Bahnstrecke Münster-Lünen.

Durch den wachsenden Bahnverkehr gehen auch Lärm-und Abgasbelastungen in den betroffenen Bereichen zurück.
Auch die Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger bietet großes Potenzial für die Bahn. Das Ziel muss weiterhin sein, möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Dazu schaffen wir verbesserte Wettbewerbsbedingungen für das umwelt-und klimafreundliche System Schiene.

Damit insbesondere der Güterverkehr auf der Schiene konkurrenzfähiger zu anderen Transportmitteln wird, müssen die Kosten hierfür weiter sinken. Gleichzeitig soll der mit der Transport-und Logistikwirtschaft entwickelte Maßnahmenkatalog zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit fortgeschrieben werden. Die Einbeziehung aller Betroffenen ist zu befürworten.

Den Transport von Waren soll zukünftig schneller und effizienter unter Nutzung moderner, miteinander verknüpfter Transportwege ermöglicht werden. Integrierte Verkehrssysteme werden nach Überzeugung aller Fachleute eine überragende Bedeutung haben.
Durch die enormen Möglichkeiten der Digitalisierung der Verkehrssysteme wird es künftig - das zeichnet sich bereits heute ab - zur Entstehung völlig neuer Mobilitätskonzepte und zu mehr Effizienz beim Gütertransport kommen.
Hieran müssen wir also weiterhin mit Hochdruck arbeiten und forschen, was entsprechende Investitionen voraussetzt. Die ersten Projekte und Pläne sind vielversprechend und machen Mut.

Was das Thema "einheitlicher Fahrtarif für den Regionalverkehr" anbelangt, muss m.E. erst noch die Attraktivität erhöht und eine engere Taktung sichergestellt sein. Ansonsten würde derjenige, der städtisch oder zumindest im Innenbereich wohnt, bevorteilt, wohingegen derjenige auf dem Land mit weiten Wegen zur nächsten Haltestelle etc. kaum einen Nutzen vom Angebot hätte. Das würde der Akzeptanz der von Ihnen geschilderten Lösung nachhaltig schaden.
Sobald durch die gewünschte Verzahnung der verschiedenen Verkehrsträger sichergestellt wäre, dass auch der ländliche Raum oder gerade ältere und behinderte Mitmenschen ein engmaschiges und bedarfsgerechtes Angebot vorfinden, sollte man in alle Richtungen denken und auch über den von Ihnen vorgeschlagenen Ansatz reden.

Eins ist sicher: Es wird im Bereich Mobilität viel geforscht und geplant. Und das ist mit Blick in die Zukunft auch richtig so.

Bei Nachfragen kontaktieren Sie mich gerne direkt unter einer der unten angegebenen Adressen.

Bis dahin alles Gute und viele Grüße,

Marc Henrichmann
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