Lieber Johannes,

realistisch kann es leider nicht schnell gestoppt werden. In der Wohnwirtschaft ist momentan das Angebot zu niedrig und die Nachfrage zu hoch.  Deswegen können nur mittelfristig die Mieten und Preise wieder erschwinglich werden. Es sind mehrere Maßnahmen zusammen, die mehr Wohnraum schaffen sollen, aber erst ihre Wirkung entfalten müssen.

1. In Ferienregionen wie dem Allgäu muss die weitere Zunahme an Zweitwohnungen verhindert werden. Zu viel Wohnraum steht die meiste Zeit des Jahres leer. Hier ist die Kommune über den Bebauungsplan in der Verantwortung.

2. Die Grundsteuer C muss in Bayern umgesetzt werden, um Spekulation mit Bauland zu unterbinden und bestehendes, ungenutztes Bauland zu aktivieren. Auch die Mietpreisbremse sollte wirksam umgesetzt werden.

3. Durch Nachverdichtung z.B. Stockaufbauten, Dachausbauten und -aufbauten und der Reaktivierung von Brachflächen muss mehr Wohnraum geschaffen werden.

4. Die Förderung kommunaler und genossenschaftlicher Wohnungsbaugesellschaften beim Mietwohnungsbau und der Sanierung von Altbauten muss vorangetrieben werden. Damit sollte mehr günstiger Wohnraum entstehen und erhalten bleiben.

5. Auch müssen Mittel und Wege gefunden werden, Wohnungen in der Sozialbindung zu halten.

6. Es muss ein Umwandlungsverbot von Miet- in Eigentumswohnungen gelten.

7. Für den Neubau von Wohnungen muss die Antragsbürokratie vereinfacht und digitalisiert werden.

8. Kommunen sollten bei Neubaugebieten über den Bebauungsplan einfluss nehmen. Am sinnvollsten wäre es, dass neuen Baugebiete im kommunaler Hand sind, dann kann die Kommune die Baulandpreis gering halten.

Die Nebenkosten müssen aber auch niedrig gehalten werden. Bei der Wärme muss je nach Region durch Ausbau von Nahwärmenetzen, Geothermie, Wärmepumpen, Solarthermie, Kraft-Wärme-Werke mit Biogas, Photovoltaik mit Batteriespeicher im Haus, nachwachsende Rohstoffe und Holz die Kosten niedrig gehalten werden, da die fossilen Energien durch die CO₂ Bepreisung teurer werden.

Herzlichst

Dein 

Markus Kubatschka