Frage an Monika Lazar bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Monika Lazar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage an Monika Lazar von Gerhard R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Lazar,

Nachrichten aus der Zukunft:

Die Regierungen der NATO-Staaten stellten im Falle Afghanistan fest:

Der weitere Verbleib der Truppen ist politisch nicht mehr durchsetzbar.

Es wurde beschlossen:

In einer Übergangszeit von 2 Jahren sollen noch jeweils 3000 Soldaten im Großraum Kabul und im Norden Afghanistans bleiben, um die Aufnahme von Flüchtlingen und um den weiteren Aufbau der afghanischen Armee zu ermöglichen.

Wie lange werden wir nach Ihrer Einschätzung noch warten müssen, bis es diese Nachrichten geben könnte?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reth,

vielen Dank für Ihre Frage zu einem sehr problematischen Thema. Wie die Meldungen der Zukunft lauten werden, kann ich zwar nicht voraussagen. Ich setze mich aber innerhalb meiner Möglichkeiten für ein Ende des Afghanistan-Krieges ein. Meiner Ansicht nach gibt es dafür längst keine völkerrechtliche Legitimation mehr.

In ihren virtuellen News findet sich die Formulierung: "...politisch nicht mehr durchsetzbar...". Dies halte ich für einen Schlüssel zur Lösung. Alle Kriegsgegnerinnen und -gegner müssen öffentlich auf die furchtbaren Folgen für die betroffenen Menschen aufmerksam machen und politischen Druck aufbauen. Dieses Ziel verfolge ich auch als Erstunterzeichnerin des Aufrufs "Den Krieg in Afghanistan beenden", hier nachzulesen: http://www.afghanistankrieg-beenden.de/aufruf.html

Auch Sie können mit ihren Fragen an Abgeordnete einen wichtigen Beitrag leisten. Denn je mehr Bürgerinnen und Bürger der Politik Unverständnis und Ablehnung für den Krieg in Afghanistan signalisieren, desto stärker wird zwangsläufig im Bundestag darüber nachgedacht. Gerade im Vorfeld der Wahlen nächstes Jahr sollte man Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen zu einer Änderung der Afghanistan-Politik auffordern.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Lazar