Frage an Norbert Masson bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Norbert Masson
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Frage von Jürgen B. •

Frage an Norbert Masson von Jürgen B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Guten Tag.

Ich habe einige Fragen an Sie.
Was machen sie für die Jugendarbeit..? Sie ist einer der Grundsteine der Jugendentwicklung.
Was machen sie ernsthaftes, gegen den Wirtschaftslobbyismus, welcher unsere Abgeordneten beeinflussbar und erpressbar macht.?
Glaubenm sie im allen Ernstens daran, daß ein Update für Dieselfahrzeuge, in der Automobilbranche wirklich die ulltimative Lösung ist..? Denn wenn dies wirklich so wäre, warum wurde es dann nicht schon vorher angewendet..?
Ich halte dies für eine ausgemachte Lüge der Automobilkonzerne.
Es wäre interessant, von Ihnen eine persönliche, anschauliche und fundierte Erklärung zu bekommen.
Schliesslich sollen wir Sie ja auch wählen... ;)

Mit freundlichen Grüßen

J. B.

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr B.,

bitte entschuldigen Sie, dass ich erst jetzt dazu komme zu antworten und
dies noch in aller Kürze.

Zur Jugendarbeit: Wir setzen uns zum einen für mehr Bildung ein. Dazu
zählen gerechtere Zugangsmöglichkeiten zu Bildungseinrichtungen, um eine
gleiche Teilhabe aller Bevölkerungsschichten zu erreichen, genauso wie
eine bessere Ausgestaltung der Bildungseinrichtungen materiell und
personell. Dies fängt schon in der Grund- und Hauptschule an, marode
Schulgebäude müssen der Vergangenheit angehören, Lehrmittel dürfen nicht
veraltet sein – das Tablet z.B. gehört heute einfach dazu – und die
Lehrmittelfreiheit muss garantiert sein. Aber was ist eine Ausbildung
ohne Perspektive? Arbeitsverträge dürfen auch und gerade für junge
Menschen nicht grundlos befristet werden, damit eine Zukunftsplanung für
junge Menschen möglich ist.

Zum Lobbyismus: Es müssen öffentlich zugängliche Transparenzlisten
geführt werden, in der Lobbyarbeit gleich welcher Art erfasst wird.
Konzerne und Rechtsanwaltkanzleien dürfen keine Mitarbeiter für die
Regierung stellen um Gesetze zu formulieren oder gar zu schreiben.
Großspenden an Parteien durch Wirtschaftsunternehmen müssen gestoppt
werden. Nebeneinkünfte müssen in der Höhe und Anzahl begrenzt und
lückenlos offen gelegt werden.

Zum Dieselskandal: Nein das Softwareupdate ist ein Witz. Wäre es
erfolgversprechend, warum ist es dann nicht schon längst bei der
jährlichen Wartung der Fahrzeuge aufgespielt worden? Das hat nur einen
Grund, mit dem Update steigt der Verbrauch und CO2 Ausstoß an und man
hat nach den trotzdem immer noch vorhandenen Stickoxiden das nächste
Problem! Einzig eine Nachrüstung wäre erfolgversprechend, die
funktioniert auch sehr gut ohne Software – ist der Industrie aber mit
ca. 1500 Euro plus Einbaukosten zu teuer. Sie haben also mit Ihrer
Einschätzung recht – es ist eine Lüge der Autoindustrie und der
Politik.Also was bleibt zu tun? Die Industrie muss auf eigene Kosten
nachrüsten, verantwortliche Manager müssen, wie auch verantwortliche
Politiker die alles über Jahre gedeckt haben, zur Rechenschaft gezogen
werden. Auch die Haftung mit dem Privatvermögen darf nicht außen vor
bleiben. Verbraucher müssen endlich das Recht der Sammelklage erhalten.

Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Masson