Wie ist die Klimabilanz der Transportschiffe, die Fracking-Gas und Steinkohle aus den USA nach Deutschland transportieren und welche Langzeitprobleme werden auftreten?

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Reinhard Bütikofer
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Frage von Günter N. •

Wie ist die Klimabilanz der Transportschiffe, die Fracking-Gas und Steinkohle aus den USA nach Deutschland transportieren und welche Langzeitprobleme werden auftreten?

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Sehr geehrter Herr N.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Erlauben Sie mir eine Vorbemerkung zum Thema Klimabilanz von Transportschiffen für Gas und Steinkohle. Wir Grüne setzten uns für den Ausbau erneuerbarer Energien und für eine Überwindung des fossilen Zeitalters ein. Die Tatsache, dass jetzt LNG-Gas aus Algerien, Katar, den USA und Australien importiert werden muss, ist eine Kröte, die wir schlucken müssen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten, da die Vorgängerregierungen unter CDU und SPD es verschlafen haben, Deutschland adäquat für eine klimagerechte Zukunft aufzustellen und uns stattdessen in eine Abhängigkeit gegenüber einem Kriegstreibenden Diktator gebracht haben.

Die Klimabilanz des Gas-Importes wurde in einer Kurzstudie des Umweltbundesamtes erfasst. Die Studie finden Sie unter folgendem Link:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-05-15_cc_21-2019_roadmap-gas_lng.pdf

Was die Abschätzung der Langzeitfolgen anbelangt, habe ich Erkundigungen Grünen in der Bundestagsfraktion für Sie eingeholt:

Der LNG-Bericht der Bundesregierung geht von einem stetig sinkenden Gasbedarf für Deutschland aus. Die Infrastruktur muss also nur eine befristete Zeit für fossile Importe zur Verfügung stehen. Kostspielige und potenziell klimaschädliche Überkapazitäten müssen vermieden werden. Klar ist: Auch die Potenziale für Energieeinsparungen stellen eine wesentliche Säule für die Versorgungssicherheit sowie Unabhängigkeit von erneuten Energiepreisspitzen dar. Die Koalition hat sich mehrfach auf die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes und ein ambitioniertes Energieeffizienzgesetz verständigt. Diese Klimaschutzmaßnahmen müssen jetzt mit Nachdruck umgesetzt werden. Genauso muss sich in den Planungen für die LNG-Infrastruktur widerspiegeln, dass die Zukunft im Import von grünem Wasserstoff liegt.

Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich an meine Kollegin aus dem Bundestag, Dr. Julia Verlinden. Hier ihre Kontaktdaten:

julia.verlinden@bundestag.de

Tel.: 030 227-75077

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Bütikofer

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