Mit rund 3 Mrd. Euro wurden E-Autos bei der Beschaffung gefördert. Zum Teil für Hybridfahrzeuge, die defacto alle Verbrenner sind. Warum fördert man nicht auf ähnlichem Wege die Zweiradindustrie und subventioniert E-Bikes?
Sehr geehrter Herr Habeck,
Mit dem obigen Eingangsstatement verbinde ich folgende Frage. Warum fördert man nicht auf ähnlichem Wege die Zweiradindustrie und subventioniert E-Bikes? Eine solche Förderung hätte mehrere Effekte. Der Umstieg auf`s Fahrrad schont die Umwelt weitaus mehr als jedes noch so sparsame Hybridauto. Außerdem ist der Gesundheitseffekt nicht zu unterschätzen, sowohl für den Radfahrer als auch für andere.
Die Begründung, dass die meisten Fahrräder ja doch nur aus Ostasien kommen sei entgegengehalten, dass das für die meisten E-Autos auch gilt. Außerdem bleibt ein sozialer Aspekt. Nur wirklich reiche können sich E-Autos (neu) leisten. Arme fahren dann die abgestoßenen Verbrenner. Jetzt bitte keine Argumentation über die Unterscheidung zwischen voll-E und Hybrid. Ich finde es beschämend, dass das umweltfreundlichste Verkehrsmittel Fahrrad von jeglicher Förderung ausgenommen ist, gerade bei der Ampel.
Sehr geehrter Herr Z.,
vielen Dank für Ihre Frage.
In einem Evaluierungsprozess wurde entschieden, die Förderung für Plug-in-Hybride mit Wirkung zum 1. Januar 2023 einzustellen. Aus der Sicht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der gesamten Bundesregierung sind Plug-in-Hybride mittlerweile so marktgängig geworden, dass der Förderungsanlass entfallen ist. Außerdem ist es im Interesse des Klimaschutzes, hier den Fokus stärker auf die reinen E-Autos zu setzen.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert die gewerbliche Anschaffung von E-Lastenrädern mit einem Anteil von 25 Prozent. Es gibt außerdem viele Kommunen in Deutschland, die Förderprogramme für die sowohl private als auch gewerbliche Anschaffung von E-Fahrrädern auferlegt haben. Wir unterstützen diese Maßnahmen als GRÜNE natürlich.
Mit freundlichen Grüßen
Team Robert Habeck
Weitere Fragen an Robert Habeck
Mit dem Atomausstieg ist ein energiepolitischer Meilenstein gelungen.
Klar ist aber auch: Alle Einnahmen, die aktuell durch die CO2-Bepreisung generiert werden, werden schon jetzt ausgezahlt und für Investitionen in den Klimaschutz verwendet.
Es obliegt den ermittelnden Institutionen und der Rechtsprechung sich zu Verdachtsmomenten zu äußern.
Nicht jede wissenschaftlich richtige Erkenntnis zu mehr Klimaschutz ist umsetzbar, weil sie eben so mancher Lebenswirklichkeit widerspricht, als unsozial oder ungerecht empfunden wird. Beim Gebäudeenergiegesetz haben wir gesehen, wie diese beiden Seiten nur sehr schwer in einen Ausgleich zu bringen sind.