Sehr geehrter Herr Habeck, warum wird nach Burtscha nicht sofort! jeglicher Handel mit Russland -mal für 3 Monate- ausgesetzt?
Sehr geehrter Herr Habeck,
finden Sie nicht, dass nach Burtscha jeglicher Handel mit Russland ausgesetzt werden müsste... zumindest mal für 3 Monate?
Jeglichen Warenverlehr stoppen... ob Öl, Gas, Kohle, Lebensmittel, Rohstoffe und Produkte, alles.
Alle Banken Russlands auf die SWIFT-Sanktions-Liste.
Ohne härteste Einschnitte läuft der russische Kriegsverbrecher-Präsident weiter Amok.
Oder welche Strategie haben Sie, den Krieg und Kriegsverbrechen so schnell wie möglich zu beenden?
Schwere Waffen... kann man evtl. navhvollziehen, obwohl ich eigerntlch gegen jegliche Waffen- und Rüstungsexporte bin... aber schwere Waffen verlängrn ggf. noch weiter und eskalieren eventuell auch noch....
Es müsste das wirtscaftliche und finanzielle Aus Russlands und seiner Oligarchen besiegelt werden....
Oder wie sehen Sie die Sache?
Und wann und wie wird man gegen europäische und amerikanische ausbeutrerische Oligarchen vorgehen?
Danke.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage an Robert Habeck. Der russische Angriff ist nicht nur ein Angriff auf die Unabhängigkeit der Ukraine, sondern auf die europäischen Werte und die gesamte europäische Friedensordnung.
Wir stehen fest und entschlossen an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer und werden die Ukraine weiter politisch, finanziell, humanitär und militärisch unterstützen.
Seit dem 24. Februar 2022 gehören für Millionen Menschen in der Ukraine Luftalarm, Bombardements, Stromausfälle, Angst, Kälte sowie die Zerstörung von Wohngebäuden und ziviler Infrastruktur zum Alltag. Die russische Großinvasion der Ukraine ist ein brachialer Angriff auf das Völkerrecht und eine seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beispiellose Zäsur in der europäischen Geschichte. Vorausgegangen waren der Invasion bereits die militärische Einverleibung der Halbinsel Krim und eine verdeckte Kriegsführung Russlands in der Ostukraine.
Dieser Angriff auf die Ukraine ist ein Angriff auf die europäische Friedensordnung und unsere gemeinsamen europäischen Werte, dem wir uns mit aller Kraft entgegenstellen. Niemals werden wir Russlands Krieg als Normalität akzeptieren.
Der Wegfall der Lieferungen von russischem Erdgas hat umfangreiche Auswirkungen auf die deutsche und europäische Bevölkerung und Wirtschaft. Die dramatisch gestiegenen Preise für Erdgas drohten in erheblichem Ausmaß die finanzielle Leistungsfähigkeit privater Haushalte und Unternehmen zu überfordern. Gleichzeitig war die Versorgungssicherheit gefährdet, sodass massiv Erdgas eingespart werden musste und muss – durch private Haushalte ebenso wie durch Industrie und Gewerbe. Die Bewältigung dieser Herausforderung ist maßgeblich für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land, für die Stabilität unserer Volkswirtschaft und die Bekämpfung der Inflation. Die Bundesregierung hatte aus diesem Grund im letzten Jahr u.a. die ExpertInnenKommission Gas und Wärme eingesetzt und diese gebeten, Vorschläge zur Bewältigung der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste Gaspreiskrise zu erarbeiten.
Gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnerinnen und Partnern leistet Deutschland der Ukraine breite Unterstützung. Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland zielen darauf ab, das aggressive russische Regime so weit wie möglich zu schwächen.
Die Entscheidung, auch schwere Waffen in die Ukraine zu liefern, ist richtig und wird von uns ausdrücklich unterstützt. Niemand findet Panzer und anderes Kriegsgerät harmlos und wir würden uns wünschen, diese Lieferungen wären nicht nötig. Uns alle eint der Wunsch, dass das Sterben schnell endet und Russland den Krieg nicht weiter eskaliert.
Stoppen aber kann die Gewalt nur Russland. An den wiederholten eindeutigen Ankündigungen aus Moskau, an der enthemmten Kriegsgewalt gegen zivile Ziele und an der Ermordung von Menschen in den von Russland besetzten Gebieten sehen wir, dass Putins Eroberungsabsichten bitterer, kaltblütiger Ernst sind. Die russische Herrschaft bringt keinen Frieden für die Menschen in der Ukraine, sondern Terror gegen die Bevölkerung.
Darüber hinaus hätte es für den Frieden in Europa und in der Welt fatale Folgen, wenn sich das Recht des Stärkeren gegen die Stärke des Rechts durchsetzen würde. Deutschland steht der Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung bei. Wir werden auch in Zukunft die Ukraine mit dem unterstützen, was militärisch möglich und sinnvoll ist.
Gleichzeitig bleibt es richtig, Gesprächskanäle nach Russland offenzuhalten, auch wenn Putin nicht zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Team Robert Habeck