Worauf zielt Ihre Aussage "Biden kann sich nicht einen weiteren verlorenen Krieg leisten!"?

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Roderich Kiesewetter
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Frage von Sigrid B. •

Worauf zielt Ihre Aussage "Biden kann sich nicht einen weiteren verlorenen Krieg leisten!"?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
der oben zitierte Satz fiel am 21.4.2022 in der Sendung von Maybrit Illner, als es um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ging. Mich hat Ihre Aussage einigermaßen befremdet als Begründung zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Daher bitte ich Sie um eine Erklärung, was Deutschland mit Amerikas verlorenen Kriegen zu tun hat. M. E. sollte Deutschland mit seinen europäischen Nachbarn gute Beziehungen anstreben (als eine generelle Aufgabe von Politik)! Dass die deutsche Einheit erst durch die Zustimmung der UdSSR und ohne Gewalt zustande kam und seither ganz Deutschland der NATO angehört, scheint ein wunder Punkt im Verhältnis zwischen der Ukraine und Deutschland zu sein (anders sind die permanenten Anfeindungen gegen deutsche Politiker m.E. nicht zu erklären). Das ist aber die historische Wahrheit! Einen Versuch wäre es wert gewesen, auf Putins Forderungen einzugehen und auf die NATO-Osterweiterung zu verzichten, um des Friedens Willen!

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Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Meine Aussage bezog sich auf den überhasteten Abzug der USA aus Afghanistan, wo auch über Jahrzehnte deutsche Soldaten im Einsatz waren. Das dilettantische Vorgehen der Trump-Administration hat dazu geführt, daß Biden den Abzug der US-Truppen aus dem Land am Hindukusch schnell durchführen musste, was wiederum auch massive Auswirkungen auf die dort stationierten Soldaten der Bundeswehr hatte. Putin hat den chaotischen Abzug der westlichen Truppen aus Kabul als endgültiges Signal der Schwäche des Westens wahrgenommen und startete kurz darauf seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine. Soviel zur Aussage, Deutschland hätte nichts mit „Amerikas verlorenen Kriegen“ zu tun.

Bis zuletzt haben verschiedene Staatschefs wie Biden oder Macron versucht mit Putin im Gespräch zu bleiben und einen Kompromiss zu finden, um dem russischen "Wunsch" nach Sicherheit entgegenzukommen. Wie sich aber herausgestellt hat, war das alles nur ein großer Bluff Moskaus, um sich ungestört auf die Invasion vorzubereiten.

Alle Staaten, die der NATO beigetreten sind, taten dies aus freien Stücken und ich bin mir sicher, bereuen dies keinen Tag, denn ansonsten ständen die russischen Truppen schon vor Tallinn, Riga oder Vilnius.

Herzliche Grüße

Roderich Kiesewetter

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