Frage an Sascha Müller bezüglich Umwelt

Porträt Sascha Müller
Sascha Müller
Bündnis 90/Die Grünen
100 %
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Frage von Hermann L. •

Frage an Sascha Müller von Hermann L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Müller,

treten Sie für die zügige und dringend notwendige Energiewende und den Klimaschutz ein?

Unterstützen Sie die Antworten Ihrer Partei zur Energiewende und zum Klimaschutz, die in den "Wahlprüfsteinen" verschiedener Organisationen (u.a. des Vereins "Energiebündel Roth-Schwabach e.V") zu finden sind? (Link: http://www.energiebuendel-rh-sc.de )

Oder sehen Sie persönlich beschleunigte und deutlichere Schritte zur CO2-Minderung, Feinstaub-Verringerung, Umstellung der Energiewende zu 100% erneuerbar bei Strom, Wärme und im Verkehr?

Vielen Dank für eine zeitnahe Antwort.

Porträt Sascha Müller
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Engagement für eine saubere Energieversorgung und eine aktive Klimapolitik. Die Klimafrage ist die zentrale Überlebensfrage der Menschheit. Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Erdüberhitzung zu spüren bekommt und die letzte, die noch etwas dagegen tun kann. Als einzige der relevanten Partei stellen wir dies auch in den Mittelpunkt unseres Wahlkampfes und zeigen konkrete und machbare Wege auf.

Selbstverständlich unterstütze ich die Antworten meiner Partei auf die Wahlprüfsteine des Solarfördervereins und von Eurosolar. Großen Nachholbedarf sehen wir und sehe ich insbesondere im Mobilitätssektor, in dem wir in Sachen CO2-Reduktion den größten Nachholbedarf haben. Hier setze ich mich für eine vernetzte Mobilität mit einer Förderung des Radverkehrs und aufeinander abgestimmten Angeboten von Bus, Bahn und Car-Sharing ein. Gerade in den großen Städten mit gut ausgebautem ÖPNV hat das Car-Sharing eine große Zukunft, um die alltägliche Blechlawine einzudämmen.

Der Elektromobilität muss zum Durchbruch verholfen werden. Wir wollen gesetzlich verankern, dass 2030 die letzten Autos mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden. Damit ist auch der Staat in der Pflicht, für eine entsprechende Infrastruktur zu sorgen. Baden-Württemberg macht es mit Winfried Kretschmann an der Spitze gerade mit einem neuen Förderprogramm für Elektromobilität von insgesamt 43,5 Millionen Euro bis 2021 vor. Ein Teil des Programms dient der Schaffung von 2000 Landestationen in Baden-Württemberg. Die Antwort von Horst Seehofer und der CSU auf den Dieselskandal lautete dagegen: Kaufprämien für Dieselautos, also Förderung für die Technologie des letzten Jahrhunderts.

Bei entsprechend ausgebauter Infrastruktur bin ich mir sicher, dass der Verbrennungsmotor schon vor 2030 keine große Rolle mehr bei Neuanschaffungen spielen wird – weil die Technik dann weit genug ist und sich alternative schadstofffreie Antriebe auch finanziell rechnen werden.

Wir Grüne gestalten die Zukunft der Mobilität und sorgen damit auch dafür, dass unsere Autoindustrie ihren Rückstand in Sachen CO2-freier Mobilität aufholt und damit auch in Zukunft am Markt bestehen kann. Dies ist angesichts der 800.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich ungemein wichtig. Mit der derzeitigen Politik, die die Autoindustrie nicht fordert, verlieren wir den Anschluss und gefährden damit in der Konsequenz den Industriestandort Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen

Sascha Müller

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