Frage an Sebastian Hartmann bezüglich Entwicklungspolitik

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Sebastian Hartmann
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Frage von CAROLINE B. •

Frage an Sebastian Hartmann von CAROLINE B. bezüglich Entwicklungspolitik

ringen Sie das Klimaschutzgesetz auf echten 1,5-Grad-Kurs?

Sehr geehrter Herr Hirte​,

ich mache mir über die Veränderung des Klimas große Sorgen.

Das Bundesverfassungsgericht hat das frühere Klimaschutzgesetz als “teilweise verfassungswidrig” eingestuft, weil es künftige Generationen nicht ausreichend schützt. Ich lese auch, dass die neuen Regierungsentwürfe zur Nachbesserung auch aktuell “noch nicht 1,5˚C-kompatibel“ sind, wie Klimaforscher*innen analysierten.

Wofür genau werden Sie sich bei der Nachbesserung zum Klimaschutzgesetz einsetzen? Für mich ist es ein wichtiges Wahlkriterium, schon vor der Bundestagswahl zu sehen, dass “enkeltaugliche” Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden.

Der Klimawissenschaftler Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung schreibt, dass der Richterspruch das knappe restliche Emissionsbudget für Deutschland und die 1,5-Grad-Grenze zurecht ins Zentrum rückt.

Verschiedene Ministerien und Bundestags-Abgeordnete sprechen öffentlich über eine beschleunigte Energiewende, damit Deutschland deutlich vor 2050 klimaneutral wird - idealerweise 2035. Das ist deutlich zu spät !

Bringen Sie das Klimaschutzgesetz auf echten 1,5-Grad-Kurs!
Sorgen Sie für stärkere Maßnahmen im Klimapakt und Sofortprogramm - ganz im Sinne des Klimaurteils.

Schon mehrfach wurde mir das dazu passende Positionspapier “Kompass Klimazukunft” empfohlen. Mich überzeugt es, weil es konkrete Vorschläge für ein wissenschaftliches 1,5-Grad-Emissionsbudget, die schnellere Erhöhung des CO2-Preises mit Sozialausgleich und die Senkung fossiler Steuer-Privilegien enthält.

Unterzeichnen Sie den “Kompass Klimazukunft” und veröffentlichen Sie
Ihre Zustimmung vor Abstimmung des neuen Klimaschutzgesetzes.

Ihre Öko - Aktivistin
Caroline Bischoff

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SPD

Sehr geehrte Frau Bischoff,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Für uns als SPD ist klar: Um unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen, müssen wir die Erderwärmung begrenzen. Es ist eines der größten Herausforderungen unserer Zeit. Deswegen ist die Novelle des Klimaschutzgesetzes ein großer Erfolg. Zudem beweisen wir damit unsere klimapolitische Handlungsfähigkeit.

Die verschärften europäischen Klimaschutzziele und die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts haben den Weg frei gemacht, das Klimaschutzgesetz so auszugestalten, wie wir es schon 2019 vorgeschlagen haben. Es war uns wichtig, dass dieses Gesetz das zentrale Instrument für Deutschlands Weg in die Klimaneutralität ist. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass sich mit diesem Gesetz jede künftige Regierung an festgelegten Reduktionszielen messen muss, sodass wir bis 2045 bei null Nettoemissionen ankommen. Das Ziel ist vorgegeben, jetzt geht es darum, unser Leben und Wirtschaften klimaneutral zu organisieren.

Besonders wichtig ist mir dabei der Ausbau der Erneuerbaren Energien, der jetzt schnell vorangebracht werden muss. Sie sind der Rohstoff für unsere Klimaneutralität. Ohne sie werden wir nicht klimaneutral wirtschaften und leben können. Dafür benötigen wir dringend einen Zukunftspakt, in dem sich Länder, Kommunen und der Bund Flächen- und Ausbauzielen verpflichten. Wichtige Weichenstellungen dafür haben wir in dieser Legislaturperiode vorgenommen. Für den großen Wurf braucht es aber eine Regierung ohne die Bremser von CDU/CSU, die sich beim Ausbau der Erneuerbaren zu einem echten Standortrisiko für Deutschland entwickelt haben.

Die Novellierung des Klimaschutzgesetzes war richtig und wichtig. Dennoch hätte ich mir den gleichen Mut des Bundesverfassungsgerichts in sozialen Fragen gewünscht. Denn auch niedrige Löhne und niedrige Renten haben direkte Auswirkungen auf betroffene Menschen und nachfolgende Generationen.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Hartmann

 

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