Sehr geehrter Herr Barthel,

es ist natürlich Ihr gutes Recht, die Partei zu wählen, mit deren Inhalten Sie sich am besten identifizieren können.

Ich möchte aber bezüglich A4-Lückenschluss bzw. FELS folgendes zu denken geben:

Selbst wenn die Haushaltsmittel nicht so knapp wären, wie sie sind, selbst wenn sich alle Parteien vehement für die FELS einsetzen würden, selbst dann könnte die Straße auf absehbare Zeit nicht gebaut werden.

Die geplante Trassenführung führt unweigerlich über viele Privatgrundstücke. Viele Grundstücksbesitzer haben mehrfach erklärt, dass sie ihre Grundstücke niemals freiwillig verkaufen wollen. Wenn die geplante Straße also tatsächlich gebaut werden soll, müssten diese Grundstückseigentümer in langwierigen Gerichtsverfahren enteignet werden, mit ungewissem Ausgang. Allein dies würde das Straßenbauprojekt um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurückwerfen. Daran kann kein Politiker etwas ändern, auch wenn manche etwas anderes behaupten.

Auch vor diesem Hintergrund sagen wir Grüne, dass es unredlich ist, der Bevölkerung in Wittgenstein eine Fernstraße zu versprechen, die sowieso auf Jahrzehnte nicht realisiert werden kann. Wir wollen uns stattdessen dafür einsetzen, dass die bestehenden Straßen, die teilweise in einem maroden Zustand sind, schnellstmöglich saniert und ausgebaut werden. Dafür ist es aber notwendig, dass man sich von unrealistischen Träumen wie der FELS verabschiedet.

Mit freundlichen Grüßen

Simon Rock