Sehr geehrter Herr Pellmann, wie stehen Sie dazu, dass zukünftig beim Thema Inklusion insbesondere auch Menschen mit "nicht sichtbaren" Behinderungen wie etwa Autismus berücksichtigt werden?

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Sören Pellmann
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Frage von Mirko H. •

Sehr geehrter Herr Pellmann, wie stehen Sie dazu, dass zukünftig beim Thema Inklusion insbesondere auch Menschen mit "nicht sichtbaren" Behinderungen wie etwa Autismus berücksichtigt werden?

Dies betrifft für Menschen im Autismus-Spektrum auch grundsätzliche Themen wie die Gesundheitsversorgung oder die psychosoziale Unterstützung. Momentan ist es beispielsweise für erwachsene Betroffene in Berlin fast unmöglich, auch nur eine Diagnose zu erhalten. In Großbritannien gibt es hingegen seit 2009 mit dem "Autism Act" sogar ein eigenes Gesetz. Auf dieser Grundlage wird dort zur Zeit bereits die dritte Autismus-Strategie umgesetzt. Deshalb ist das Vereinigte Königreich nach Meinung von Experten beim Thema "Inklusion für neurodiverse Menschen" Deutschland fast 20 Jahre vorraus.

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage zur Inklusion von Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen, wie Autismus.

Ich teile die Ansicht, dass Inklusion ein umfassendes Konzept sein muss, das alle Formen von Behinderungen berücksichtigt, einschließlich der nicht sichtbaren. Es ist unerlässlich, dass wir die Herausforderungen anerkennen, denen Menschen im Autismus-Spektrum gegenüberstehen, insbesondere in Bereichen wie Gesundheitsversorgung und psychosoziale Unterstützung.

Die Situation in Berlin, wo erwachsene Betroffene kaum Zugang zu Diagnosen haben, ist besorgniserregend und bedarf dringender Verbesserung. Der “Autism Act” in Großbritannien und die darauf aufbauenden Strategien sind beispielhaft für die Art von gesetzlichen Rahmenbedingungen, die wir auch in Deutschland anstreben sollten. Es ist wichtig, dass wir von solchen internationalen Beispielen lernen und uns für ähnliche Maßnahmen in Deutschland einsetzen, um die Inklusion von Menschen mit Autismus und anderen neurodiversen Menschen zu verbessern.

Inklusion darf nicht nur ein Schlagwort sein, sie muss - in allen Politikfeldern - konkrete Aktionen umgesetzt werden, die das Leben aller Betroffenen nachhaltig verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Sören Pellmann

 

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