Was werden Sie tun, um sicherzustellen, dass die Errichtung sicherer Radverkehrsanlagen gegenüber abgestellten Autos im Verkehrsraum Vorrang hat?
Sehr geehrter Herr Pellmann,
oftmals scheitert der Ausbau eines sicheren Radwegnetzes am Flächenkonflikt mit Autoparkplätzen. Sichere Wege für den Radverkehr geraten so immer wieder unter die Räder.
Mit der kommenden Bundestagswahl entscheidet sich unter anderem, wie die Weichen für die zukünftige Verkehrspolitik in Deutschland gestellt werden. Der ADFC Sachsen e.V. mit seinen inzwischen über 8200 Mitgliedern fragt sich, welche Rolle dabei das Fahrrad spielen wird und hat deshalb einige Fragen an Sie als Direktkandidat der Partei DIE LINKE.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit dafür nehmen,
Anna Sarodnik
www.adfc-sachsen.de
Als Leipziger Stadtrat ist mir das Problem absolut bekannt. Hier vor Ort sind wir in die Entwicklung der Radinfrastruktur als größte Fraktion der Stadt in einer besonderen Verantwortung. Im Rahmen der Debatten zum Programm Mobilitätsstrategie 2030 - Radverkehrsprogramm haben wir uns beispielsweise für abgetrennte Radwege und die Schaffung neuer, sicherer Radwege ausgesprochen. Im Rahmen der Maßnahmen zum Klimaschutz kam es teils auch zur Schaffung von neuen Radspuren. Diese Thematik kann jedoch nicht abschließend durch die Kommunen gelöst werden. Für die echte Neustrukturierung von Verkehr und einen gesunden Mobilitätsmix braucht es die Unterstützung durch den Bund. Ein flächendeckendes, bundesweites Radverkehrsnetz mit Radschnellwegen in Ballungsgebieten ist nur mit finanzieller Unterstützung durch den Bund zu schaffen. Gleichzeitig kann ein günstiger und attraktiver ÖPNV dafür sorgen, dass der Umstieg weg vom Auto gelingt und entsprechende Nutzungskonflikte der Vergangenheit angehören. Die Städte müssen aber bereits jetzt hierfür die Konzepte erstellen, damit bei ausreichend zur Verfügung stehenden Mitteln auch gehandelt werden kann.
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