Frage an Stephan Harbarth bezüglich Soziale Sicherung

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Stephan Harbarth
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Frage von Ulrike G. •

Frage an Stephan Harbarth von Ulrike G. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Harbarth,

warum denken Sie, wird Herr Westerwelle so angegriffen? Er ist der erste Politiker der sich traut die Wahrheit auszusprechen! Ist es nicht Tatsache, dass sich ein Großteil der Hartz 4 Empfänger zu bestimmten Arbeiten zu schade sind?
Viele jungen Leute müssen doch an unserem System zweifeln, sie arbeiten für wenig Geld, oft unter sehr schwierigen Bedingungen, damit sie nicht auf Sozialhilfe angewiesen sind. Diese Menschen bringen was in Bewegung und müssen belohnt werden.
Sozial heißt doch: Jeder gibt das was er kann und der Bedürftige bekommt das was er braucht! Sozial soll nich bedeuten, dass immer weniger arbeiten, weil Sozialhilfe lukrativer ist.
Zum Beispiel: Wie kann es sein, dass ein Minijob gekündigt werden muss, weil nur mit Hartz 4 mehr Geld zum Leben bleibt?
Denken Sie nicht auch, dass hier Handlungsbedar geboten ist?

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Greiner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Greiner,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.

Hinter den Menschen, die Arbeitslosengeld II (umgangssprachlich auch „Hartz IV“ genannt) empfangen, stehen viele persönliche Schicksale. Aus diesem Grunde sollte man jene Menschen nicht über einen Kamm scheren.

Ich stimme Ihnen zu, dass im Hinblick von Hinzuverdienstmöglichkeiten neben dem Bezug von Arbeitslosengeld II Handlungsbedarf besteht.

Schwerpunkt der Grundsicherung für Arbeitsuchende muss das Bemühen um Qualifizierung und Vermittlung sein. Wir wollen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende die Anreize zur Arbeit durch die Neuordnung der Hinzuverdienstregelungen sowie eine konsequente Missbrauchsbekämpfung verstärken. Die Grundsicherung für Arbeitsuchende soll den Prinzipien des Förderns und Forderns entsprechen.

Heute sind rund 1,4 Millionen von den 5 Millionen Arbeitslosengeld II-Empfängern zusätzlich zu den Leistungen aus Hartz IV erwerbstätig. Die übergroße Mehrheit dieser Menschen befindet sich dabei in Beschäftigungsverhältnissen unter oder bis 200 Euro. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass über diesen Betrag von 200 Euro hinaus die Abzugsrate so hoch ist, dass es praktisch kaum einen finanziellen Unterschied mehr macht – insbesondere bei Familien mit mehreren Kindern –, ob sie etwas verdienen oder ob sie nichts verdienen und Arbeitslosengeld II bekommen.

Die Union ist der Meinung, dass jene Menschen, die sowohl Arbeitslosengeld II beziehen als auch etwas hinzuverdienen, auf einem besseren Weg sind, Arbeit zu finden, als jene, die gar nicht hinzuverdienen. Aus diesem Grunde wollen wir die Hinzuverdienstgrenzen so verändern, dass sie einen Anreiz bieten, eine Arbeit aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Harbarth