Frage an Sven Tritschler

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Sven Tritschler
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Frage von H. Josef O. •

Frage an Sven Tritschler von H. Josef O.

Sehr geehrte Herr Tritschler,

die Bundeswehr wirbt an Schulen und sogar Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen um Nachwuchs für die kämpfende Truppe der Bundeswehr. Obwohl Jugendliche mit 17 Jahren weder Auto fahren noch wählen dürfen, können Sie sich bei der Bundeswehr verpflichten. Dies erscheint mir nicht richtig, da Auftrag der Schule ist, Kinder und Jugendliche zu einem friedfertigen und kooperativen Verhalten zu erziehen.
Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bundeswehr und dem Kultusministerium, die der Bundeswehr den Zugang zu den Schulen ermöglicht.
Ich möchte von Ihnen gerne wissen, welche Meinungen sie zu diesem Themenkomplex haben.
Sind sie bereit, auf eine zukünftige Landesregierung einzuwirken, diese Kooperation mit der Bundeswehr zu beenden?
Gerade im Hinblick auf das Glück, seit mehr als 70 Jahren keinen Krieg mehr in Deutschland gehabt zu haben, frage ich sie ebenfalls: Sind Sie bereit, die friedenspolitische Erziehung durch die Schule zu stärken und Kinder und Jugendliche zur gewaltfreien Lösung von Konflikten zu erziehen?

Mit freundlichen Grüßen
Josef O.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr O.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Zu den einzelnen Punkten:

1. "Werbung" an Kindergärten
Nach meiner Kenntnis haben lediglich einige Standorte der Bundeswehr (wie andere lokale Arbeitgeber auch) Kindergärten zu sich eingeladen. Dabei ging es weniger um Rekrutierung, was im Vorschulalter auch kaum möglich wäre, sondern um allgemeine Aufklärungsarbeit. Neu wäre mir, dass die Bundeswehr dergleichen systematisch und bundesweit betreibt. Ich sehe nicht, was am beschriebenen Verhalten verwerflich wäre, im Gegenteil: Unsere Streitkräfte sollten transparent bleiben und sich nicht von der Bevölkerung abschotten.

2. Kooperation der Bundeswehr mit der Landesregierung
Ich befürworte ausdrücklich diese Kooperation und finde es auch gut, dass die Bundeswehr für den Soldatenberuf an Schulen werben darf. Unsere Bundeswehr ist eine Verteidigungsarmee und hat einen erheblichen Anteil zu der von ihnen genannten Friedensperiode von 70 Jahren beigetragen. Nachdem sie in den letzten Jahren finanziell und auch personell geschwächt wurde, wäre es eher an der Zeit, ihr wieder mehr politische Unterstützung zukommen zu lassen, da sie nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil deutscher Sicherheitspolitik ist und das vermutlich auch noch lange bleiben wird.

3. Erziehung zu Frieden und gewaltfreier Konfliktlösung
Unseren Nachwuchs zu Frieden und gewaltfreier Konfliktlösung zu erziehen, ist sicher ein erstrebenswertes Ziel. Ich sehe hier allerdings keinen Widerspruch zur Existenz der Bundeswehr. Im Gegenteil: Frieden und Freiheit müssen mitunter verteidigt werden. Dafür sind unsere Streitkräfte der Garant.

Beste Grüße
Sven Tritschler

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