Wie stehen Sie zur Stationierung von weitreichenden Waffensystemen ab 2026?

Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Tabea Rößner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Andreas D. •

Wie stehen Sie zur Stationierung von weitreichenden Waffensystemen ab 2026?

In großer Übereinstimmung haben Biden und Scholz verkündet Tomahawk-Marschflugkörper ab 2026 in Deutschland zu stationieren. Russland fühlt sich dadurch (verständlicherweise) bedroht und überlegt Gegenmaßnahmen.

Ich bin 1965 geboren und habe den kalten Krieg erlebt, mit Albträumen und großen Ängsten. Diese Zeit sehe ich wieder auf Deutschland zukommen! Gerne würde ich meine negativen Gefühle von damals meinen Kindern ersparen.

Was halten Sie von dieser geplanten Stationierung?

Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr D.,

auch ich gehöre zu dieser Generation und habe mich in den 1980er Jahren in der Friedensbewegung engagiert. Und ja, in Teilen fühle ich mich heute wieder in diese Zeit zurückkatapultiert. Noch bis vor wenigen Jahren hatte ich gehofft, dass das Thema Wettrüsten der Vergangenheit angehört.

Wie so viele Menschen in diesem Land wünsche auch ich mir ein friedliches und sicheres Europa, in dem es Raum gibt für Kooperation, Abrüstung und friedliche Koexistenz. Leider teilt Wladimir Putin diese Ansicht nicht. Er führt seit Jahren einen brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der die Sicherheit und den Frieden auf dem ganzen Kontinent bedroht. 

Russlands fortschreitende Eskalation zeigt, dass auch wir zur Zielscheibe werden können. Denn bereits seit 2018 hat Russland in Kaliningrad so genannte Iskander-Raketen stationiert, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden und mit einer Reichweite von 500 km auch Berlin, Warschau oder Kopenhagen erreichen können.

Aufgrund des äußerst aggressiven Gebaren Russlands komme ich leider zu dem Schluss, dass es einer glaubhaften Abschreckung in der gegenwärtigen Lage als wichtiger Baustein für die Sicherheit und den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger bedarf. Trotzdem müssen weiterhin alle Anstrengungen für Friedenslösungen unternommen werden, damit das Wettrüsten irgendwann ein Ende hat.

Herzliche Grüße

Tabea Rößner

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