Wie stehen sie zu den EU-Plänen, die Kernkraft als "nachhaltig" einzustufen?
Sehr geehrter Herr Gremmels,
wie stehen sie zu den EU-Plänen, die Kernkraft wieder als "nachhaltig" einzustufen?
Mit freundlichen Grüßen,
Luca Tom P.
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Anfrage!
Ich halte den Vorschlag der EU-Kommission zur sogenannten „Taxonomie“ in Bezug auf Atomkraft für fatal.
Kernkraft ist keine nachhaltige Form der Energiegewinnung. Es gibt bis heute keine Lösung für die Endlagerfrage. Ebenfalls gibt es global kein einziges privatrechtliches Unternehmen, das bereit wäre, den Fall eines Super-GAUs zu versichern. Ganz zu schweigen davon, dass bei der Uranförderung sowie dem Kraftwerksbau auch CO2-Emissionen anfallen. Die Kosten- und Zeitpläne für den AKW-Ausbau laufen nicht nur in Europa aus dem Ruder.
In Deutschland gehen zum 31.12.2022 die letzten drei Atomreaktoren vom Netz. Das ist richtig so.
Ich bin froh, dass die SPD geführte Bundesregierung die EU-Kommission gebeten hat, den Entwurf zur Taxonomie nachzubessern. Zudem wird sich die Ampel-Koalition darauf konzentrieren, den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben. Das ist kostengünstiger, macht uns unabhängig und überlässt den kommenden Generationen keine ungelösten Probleme. Um den Kohleausstieg und damit die Klimaneutralität bis 2045 wie geplant zu schaffen, werden wir aber für eine kurze Überganszeit verstärkt Erdgas nutzen müssen.
Zu Ihrer Kenntnis habe ich die Stellungnahme der Bundesregierung zum Entwurf der EU-Kommission beigefügt:
Mit freundlichen Grüßen
Timon Gremmels, MdB
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