Liebe Frau Müller,

die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen reduziert sich ständig. Hatten wir 1970 noch über 1800 Kassen, waren es im Jahr 2000 noch 420. In 2021 liegen wir knapp über 100. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend durch Fusionen fortsetzt und weiter zu einer Reduzierung der Krankenkassenzahl führt. Das hat nicht nur Vorteile für die Versicherten, denn der persönliche Kontakt zu den Versicherungen beginnt mit langen Warteschleifen am Telefon. Auch innerhalb der Kassenstrukturen wurden massive Sparmaßnahmen mit Schließungen von Krankenkassenbüros in vielen Kommunen durchgeführt. Die SPD ist für eine Bürgerversicherung in die alle einzahlen sollen. Egal, ob Beamte, Solo-Selbstständige oder Unternehmer*Innen Auch Politiker sollten von dieser Pflicht nicht ausgenommen werden. Gleiches gilt für das gesetzliche Rentensystem. Wenn alle ihren Beitrag leisten, können wir das Sozialversicherungssystem entlasten. Das wird noch nicht reichen, um die Renten stabil zu halten und die Versicherungskosten in dem Griff zu bekommen. Hier müssen vor allem höhere Mindestlöhne und Vollbeschäftigung erreicht werden. Je mehr Menschen in die Sozialkassen einzahlen, um so besser klappt die Umlagefinanzierung. Dennoch müssen wir die Sozialausgaben und Einnahmen im Auge behalten. Gerade die Pandemie hat die Ausgaben in exorbitante Höhen getrieben.

Liebe Grüße

Anja Lotz