Frage an Beate Müller-Gemmeke bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

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Beate Müller-Gemmeke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Simon M. •

Frage an Beate Müller-Gemmeke von Simon M. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Sehr geehrter Herr Müller-Gemmeke,
da ich persönlich nicht von einer Vermögenssteuer überzeugt bin, habe ich mich gefragt ob es nicht sinnvoll wäre die Mehrwertsteuer progressiv zu gestallten um quasi das selbe zu erreichen (Reiche stärker zu besteuern). Zum Beispiel indem man den Mehrwertsteuersatz ab 500 € auf 20% und ab 2000 auf 21% setzt. Natürlich könnte man im gleichen Zug auch im unteren Bereich den Steuersatz senken.
In wie fern halten Sie dies für sinnvoll und umsetzbar? Gibt es aktuell Vorschläge und Ideen Seitens der Grünen die in die gleiche Richtung gehen?
Beste Grüße
Simon Müller

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihren inhaltlichen Vorschlag und Ihr Interesse an den Positionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Unser Ziel ist es, die Steuerlast in Deutschland gerecht zu verteilen, damit starke Schultern mehr tragen und schwächere entsprechend entlastet werden. Dazu wollen wir die Einkommensteuertarife korrigieren und den Grundfreibetrag erhöhen. Auch die Einführung der Kindergrundsicherung und das Energiegeld tragen dazu bei, dass Menschen mit geringeren Einkommen entlastet werden.

In diesem Zusammenhang ist die Mehrwertsteuer eine Ausnahme, denn sie trifft alle Menschen in derselben Höhe, unabhängig von deren persönlichen finanziellen Möglichkeiten. In der Konsequenz werden Menschen mit geringeren Einkommen verhältnismäßig stärker belastet. Das ist der Grund, warum wir nicht auf die Mehrwertsteuer setzen, wenn es darum geht, die Menschen mit kleinen Einkommen zu entlasten. Wir halten deshalb die Reaktivierung der Vermögensteuer, die im Jahr 1996 faktisch ausgesetzt wurde, für den richtigen Weg, um einerseits Kapital stärker und Arbeit weniger zu belasten und gleichzeitig eine Entlastung für mittlere und untere Einkommen zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen,

Beate Müller-Gemmeke

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