Frage an Frank Tempel bezüglich Soziale Sicherung

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Frank Tempel
DIE LINKE
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Frage von Heiko H. •

Frage an Frank Tempel von Heiko H. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Tempel,

Ihre Partei wirbt mit dem Slogan "1050,-€ Grundrente für Alle".

Sicherlich beziehen Sie damit Stellung zur vorhandenen bzw. drohenden Altersarmut. Mir stellt sich allerdings die Frage, wie diese Grundrente finanziert werden soll.Hat die Partei "Die Linke" errechnet, was diese Grundrente dem Steuerzahler kosten würde, besonders im Bezug auf dem demografischen Wandel?
Und was ist mit dem Bürger, der einer dauerhaften Beschäftigung nachgeht, und einen Rentenanspurch von mehr als dieser "Grundrente" erwirtschaftet? Soll der Arbeitnehmer sein ganzes Leben für " 200-500 €" mehr Rente arbeiten,und brav seine Rentenversicherungsbeiträge einzahlen, während Erwerbslose (aus welchen Grund auch immer) dies alles nicht tun?
Glauben Sie, das die Forderung einer Grundrente noch Ansporn für ein forderndes Arbeitsleben gibt, oder das sich die Frage, ob sich Arbeit noch lohnt eher negativ beantwortet.

Viele Grüße

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Heyne,

vielen Dank für Ihre Frage vom 16. August.

DIE LINKE hat ihr Programm - und dazu zählt die Angleichung der Renten von Ost- auf Westniveau sowie die Grundrente - durchgerechnet. Nach einer entsprechenden Rentenreform würden jährlich 24,4 Milliarden Euro anfallen. Das Steuerkonzept der LINKEN sieht im gleichen Zeitraum Mehreinnahmen von 180 Milliarden vor. Hierzu zählen die Einführung einer Millionärs-, einer Finanztransaktions-, einer Unternehmens- und einer Gemeindewirtschaftssteuer, die Bekämpfung von Steuerhinterziehung sowie eine Reform der Erbschaftssteuer. An dieser Stelle finden Sie weitere Informationen zum Steuerkonzept der LINKEN: http://www.frank-tempel.de/nc/aktuell/detail/zurueck/bundestagswahl-2013-2/artikel/kopiervorlage-100-prozent-sozial-100-prozent-durchgerechnet/

DIE LINKE tritt dafür ein, dass jeder, der 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, ohne Abschläge Rentenzahlungen erhält. Damit wird niemanden die Rente hinterhergeworfen, wie es Ihre Frage suggeriert. Erstens gibt es bereits Menschen, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben und nicht von ihrer Rente leben können. Zweitens wollen wir die Rentenkasse generell auffüllen, indem durch einen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde der Niedriglohnbereich zurückgedrängt und in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze umgewandelt wird. Außerdem sollen künftig Beitragszahlungen von Selbstständigen, Beamten und Politikern - so auch Bundestagsabgeordnete - in die Rentenkasse einbezogen werden. Zudem tritt DIE LINKE für eine Abflachung von übermäßig hohen Rentenansprüchen ein, sodass niedrigere und mittlere Rentenansprüche davon profitieren können.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Tempel