Sehr geehrte Frau Sengl Wie passt die so genannte Schweinehaltungshygieneverordnung,und die Rolle der Veterinärämter zur Forderung nach artgerechter Tierhaltung?

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Gisela Sengl
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Frage von Konrad S. •

Sehr geehrte Frau Sengl Wie passt die so genannte Schweinehaltungshygieneverordnung,und die Rolle der Veterinärämter zur Forderung nach artgerechter Tierhaltung?

Sehr geehrte Frau Sengl
Noch vor 40 Jahren,waren in Bayern fast sämtliche Zuchtsauen auf der Weide.
Heute gibt es das so gut wie nicht mehr.
Während es als ganz normal und tiergerecht betrachtet wird,das Pferde,Rinder,Schafe und Ziegen auf der Weide sind,gilt das für Schweine offensichtlich nicht.
Aus meiner Sicht ist daran die Schweinehaltungshygieneverordnung schuld,die zu völlig überzogenen Auflagen,selbst bei Kleinstbetrieben führt.
Eine verordnung,die für die industrielle Schweinehaltung vielleicht angemessen ist,wird von den Veterinärämtern auch bei kleinen Bauernhöfen angewandt.
Die Veterenärämter sind geradezu in einen Hygienewahn verfallen.
Selbst Stoheinstreu,und das Verfüttern von Gras,wird in Frage gestellt.
Möchte bspw.eine Familie mit kleinen Kindern die Schweine anschauen,müssten sich diese zuvor duschen umziehen und dessinfizieren.
Wie soll da der Landwirt zur viel beschworenen Transparenz beitragen.
Alles absolut widersprüchlich.

Mit freunlichen Grüssen
S. .Konra

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Fragensteller,

die Schweinehaltungshygieneverordnung bildet die gesetzliche Grundlage für die Haltung von Schweinen in Deutschland. Die Veterinärämter in den Bundesländern sorgen durch regelmäßige Kontrollen für deren Einhaltung und stehen ggf. den Landwirtinnen und Landwirten auch beratend zur Seite. 
Eine artgerechte Haltung von Schweinen kann nur mit einer Verbesserung der Haltungsbedingungen überhalb des gesetzlichen Mindeststandard erreicht werden, beispielsweise in der Ökologischen Schweinehaltung. Hier gelten strengere Vorgaben und das Haltungssystem ist mehr an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet (Außenklimareiz, Wühl-/ Beschäftigungsmaterial, Einstreu etc.). 

 

Mit freundlichen Grüßen

Gisela Sengl, MdL