Sehr geehrte Frau Kettel,

herzlichen Dank für Ihre Frage: "Wie stehen Sie zur Massentierhaltung und Pestiziden in der Landwirtschaft?", die ich sehr gerne beantworte.

Ich war einige Jahre in der Tiermedizin unterwegs und habe mit Grauen die Zustände in der Massentierhaltung gesehen. Enge Boxen, die Qualen von trächtigen Sauen unbeweglich in erlaubten(!) Gitterboxen liegend, und... und...
Kein Wunder, dass da massenhaft mit Antibiotika gearbeitet wird - mit den entsprechenden Folgen für Keimresistenzen. Möglicherweise ist auch COVID 19 solchen Zuständen geschuldet.

Also: ich fordere dringend den Übergang zu letztlich 100%iger ökologischer, nachhaltiger Landwirtschaft. Unser Programm fordert dazu eine "gezielte Anreizstruktur" als Absicherung des Übergangs von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft. Und "Weniger Medikamente in der Tierzucht ... und ... eine landesweite Strategie, multiresistente Keime zu verhindern". Wir fordern dazu auch "Eine Deckelung der Produktionsmengen ... Grundwasserschutz ... Festlegung von Höchstquoten beim Tierbestand pro Produktionsfläche".
Ich stehe voll hinter der Forderung nach einem Verbot von Glyphosat und anderen Pestiziden und der Verseuchung der landwirtschaftlichen Flächen. Der Verlust von Insekten- und Vogelarten in Gesamtmenge und Artenzahl schmerzt mich als Biologe ganz besonders und ist nicht hinzunehmen. An ökologischer Bewirtschaftung führt auch auf diesem Hintergrund kein Weg vorbei.
Fazit: Fördergelder dürfen nicht die Massentierhaltung unterstützen sondern die ökologische Wende.

Mit freundlichen Grüßen aus Pliezhausen

Günter Herbig
Landtagskandidat WK60 RT
Die Linke Kreisverb. Reutlingen
OV-Vors. Pliezhausen-Walddorfhäslach
Charlottenstraße 10
72124 Pliezhausen