Frage an Günther Brendle-Behnisch bezüglich Wirtschaft

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Günther Brendle-Behnisch
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Frage von Franz S. •

Frage an Günther Brendle-Behnisch von Franz S. bezüglich Wirtschaft

Was halten Sie von den internationalen Handelsabkommen - CETA, TTIP, TISA etc. ?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr S.,

Sie haben mich angefragt, was ich von den Freihandelsabkommen - CETA,
TTIP, TiSA etc. - halte. Um es ganz kurz zu sagen: Gar nichts, außer,
dass sie gefährlich sind!

Etwas ausführlicher: Diese neue Generation der Freihandelsabkommen, zu denen ich übrigens explizit die sogenannten EPA's - Economic Partnership Agreements - v.a. mit afrikanischen Staaten zähle, verfolgen ganz andere Ziele, als uns die Befürworter weis machen wollen: Eigentlich sind es nicht einmal "Freihandels"-Abkommen, da sie ihre Art von Freihandel auf die einbezogenen Länder - z.B: bei CETA EU und Kanada - beschränken, sich dabei gegenseitig Vorteile gewähren und die übrigen ausschließen. So gesehen sind es dann wohl eher Protektionsabkommen. Von den Inhalten her gehen sie in den meisten Fällen eher die sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse an, da die tarifären, also Steuern, Zölle, sowieso bereits in vielen Fällen nur noch marginal sind. Aber eben diese nichttarifären Handelshemmnisse haben es in sich: Es sind vor allem hohe Standards wie Arbeitnehmerschutz, Umweltschutz, Deklarationsvorschriften, aber auch Produktstandards, die durch entsprechende Klauseln in den Verträgen angegriffen und verwässert werden. Besonders kritisch sind die investitionsschutzmechanismen, die Investoren nahezu unbegrenzt schützen, dagegen ganze Staaten und v.a. Verbraucher unter dem Vorwand des Gegenteils angreifen und ausnehmen. Besonders schwer wiegen dabei die Kapitel über die Dienstleistungen oder aber das Dienstleistungsabkommen TiSA, weil sie das Gemeinwohl, d.h. die allgemeine Daseinsvorsorge direkt angreifen. Zusammen mit der sogenannten "regulatorischen Kooperation", in deren Zusammenhang künftige Gesetzesvorlagen zuerst auf Marktkonformität überprüft werden sollen, bevor Parlamente darüber befinden dürfen, schränken sie die Demokratie und die Souveränität einzelner Staaten z.T. massiv ein.

Für weitere Informationen können Sie mich gerne kontaktieren unter der
E-Mail-Adresse: brendle-behnisch@oedp.de; meine Homepage besuchen:
www.brendle-behnisch-oedp.de; oder auf der Seite unseres Kreisverbands -
www.oedp-ansbach.de - meine Reden zum Thema lesen.

Herzliche Grüße

Günther Brendle-Behnisch