Sehr geehrter Herr H.,

Politik ist derzeit mein Beruf. Wann meine Arbeitszeit am Morgen beginnt und am Abend endet, lässt sich selten genau bestimmen. Häufig fällt es schwer zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen. Ich kann Ihnen daher nicht genau beziffern, wie viele Stunde pro Woche ich mich mit Arbeit, mit Politik, mit Gesundheit und anderen Themenfeldern beschäftige. Die Übergänge sind fließend. Was ich Ihnen versichern kann, ist, dass fachliche Quellen die Grundlage für mein politisches Handeln bilden.

So informiere ich mich regelmäßig, durch die Lektüre wissenschaftlicher Artikel, sowie mehrerer Tageszeitungen, verfolge Statistik-Portale und Diskussionsformate und stehe im Austausch mit Expert:innen. Das gilt im Übrigen auch für die allermeisten meiner Kolleginnen und Kollegen in den demokratischen Fraktionen im Bundestag. Zwischen den Parteien und zum Teil auch innerhalb der Parteien unterscheidet sich aber, wie diese Fachinformationen bewertet werden und welche Schlüsse man daraus zieht.

Ich bewerte das Thema Corona und Impfen anders als Sahra Wagenknecht. Eine allgemeine Impfpflicht ist für mich ein letztes Mittel, um eine erneute Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern. Ich werbe aber dafür, noch andere Potenziale auszuschöpfen. Über direkte Ansprache mit leicht verständlichen Informationen und konkreten, erreichbaren Impfangeboten sowie über Vorteile für alle vollständig Geimpften, wie die Zahlung einer Präventions-Prämie könnten wir noch mehr Menschen zum Impfen bewegen. In der Orientierungsdebatte zum Thema Impfpflicht im Deutschen Bundestag habe ich eine Rede zu Protokoll gegeben, die meine Position noch einmal genauer darstellt. Sie finden die Rede hier: https://holger-mann.de/aktuelles/rede-zu-protokoll-debatte-zur-sars-cov-2-impfpflicht-am-26-januar-2022-im-deutschen-bundestag/.

Mit freundlichen Grüßen
Holger Mann, MdB