Frage an Rüdiger Kruse bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Rüdiger Kruse
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Frage an Rüdiger Kruse von Andreas K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kruse,

wie man der Hamburger Presse entnehmen konnte, wurde in der Sophie-Barat-Schule in Rotherbaum ein Dresscode zum neuen Schuljahr verabschiedet.
In diesem Dresscode werden u.a. Jeansshorts untersagt. Im Ergebnis ist es damit den Schülerinnen und Schülern nicht mehr gestattet, Kleidung zu tragen, die in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert ist. Hiermit meine ich Kleidung, die im Straßenfeld alltäglich ist.

Der Grund für die Entscheidung der Schule besteht darin, dass es einen Handlungsbedarf gab. Daraus folgt, dass Schüler der Schule die jetzt getroffenen Regeln missachtet haben. Schüler von Eltern, die sich bewusst für diese Schule entschieden haben und nun von einem "demokratischen" Beschluss bevormundet werden.
Folgendes konstruiertes Beispiel: Ein Elternpaar, beide selbständig und frei von Einschränkungen in der täglichen Kleiderwahl. Er, Softwareentwickler, arbeitet von zu Hause. Sie, Modedesignerin. Beide entscheiden sich für die Ausbildung nach christlichen Werten (die im wesentlichen etwas mit dem Verhalten gegenüber Mitmenschen zu tun haben und nicht mit der Wahl eines Outfits). Der Tochter ist es wichtig, sich über die Kleidung auszudrücken, ihre Eltern leben es ihr vor. Sie hat daher einen individuellen Kleidungsstil, es ist Hochsommer und sie zieht eine kurze Jeans an. Dieses wird ihr nun untersagt.

Wie stehe Sie zu dieser Entscheidung der Schule?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Kollmorgen

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CDU

Sehr geehrter Herr Kollmorgen,

vielen Dank für Ihre Frage bei abgeordnetenwatch zu der Kleiderordnung an der Hamburger Sophie-Barat-Schule.

Die neue Kleiderordnung wurde, so habe ich es der Presse entnommen, durch die Schulkonferenz, bestehend aus Schülern, Lehrer- und Elternvertretern, ausgearbeitet. Ob man das Tragen beschriebener Kleidungsstücke an einer Schule untersagen muss, ist Geschmackssache. Jede Bildungseinrichtung verfügt über eine individuelle Hausordnung, die auch eine Kleiderordnung vorgeben kann. Diese ist vor allem eine Angelegenheit von Lehrern, Eltern und Schülern. Der Staat gibt den Rahmen vor, in dem Schulen arbeiten müssen. Welche Kleidung getragen werden darf und welche nicht, fällt nicht unter diese Aufgabe.

Wenn Eltern oder Schülern die Kleiderordnung nicht gefällt, dann stehen diesen mehrere Möglichkeiten offen. Sie können sich selbst in der Schulkonferenz engagieren und sich dort für eine Abschaffung der Vorschrift einsetzen, bzw. auf ihre jeweiligen Vertreter hinwirken, die Kleiderordnung wieder zu ändern. Allen anderen steht es frei, ihre Kinder an einer anderen Schule anzumelden. Für einen staatlichen Eingriff sehe ich keine Notwendigkeit.

Beste Grüße
Rüdiger Kruse