Frage an Rüdiger Kruse bezüglich Bildung und Erziehung

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Rüdiger Kruse
CDU
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Frage von Arno K. •

Frage an Rüdiger Kruse von Arno K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kruse!

Seit 2003 gibt es in Hamburg ein "Lehrerarbeitszeitmodell", bei dem die Tätigkeiten faktorisiert werden. Dieses Modell ist ein reines Mehrarbeitsmodell, das von der überwiegenden Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer abgelehnt wird.

Sofern die CDU die Bürgerschaftswahlen gewinnt, möchte ich von Ihnen wissen, wie Sie persönlich sich verhalten werden. Treten Sie dafür ein, dass dieses Lehrerarbeitszeitmodell wieder abgeschafft wird und zum Pflichtstundenmodell zurückgekehrt wird?

Ferner wurden die Klassenfrequenzen in so gut wie allen Schulformen deutlich heraufgesetzt, insbesondere in Schulformen, in denen sozial schwache Schüler die Mehrheit darstellen. Damit sind für viele die Chancen, einen Beruf zu finden, gesunken. Welche Maßnahmen sind für Sie hier vordringlich?

Mit freundlichem Gruß
Arno Kühnl

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kühnl,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 14.12.2007.

Zunächst fragen Sie nach meiner Position zum Lehrerarbeitszeitmodell. Ein Problem diesbezüglich ist sicher, dass die Einführung gleichzeitig mit der Erhöhung der Arbeitszeit stattfand. Die Folge ist, dass das Lehrerarbeitszeitmodell als Ursache für die Mehrbelastung gesehen wird, obwohl es nicht dafür verantwortlich ist. Trotzdem kann ich Ihnen versichern, dass die Kritik an diesem Modell ernst genommen wird. Es wird derzeit durch eine unabhängige Kommission unter Leitung der ehemaligen Kultusministerin von NRW, Frau Behler, u.a. im Hinblick auf seine immanente Stimmigkeit und die Aufnahme nicht berücksichtigter Tätigkeiten überprüft. Die Ergebnisse werden im März 2008 vorliegen.

Die Chancen von sozial benachteiligten Schülern zu verbessern, halte ich ­ ebenso wie Sie ­ für sehr wichtig. In der laufenden Legislaturperiode hat die CDU bereits zahlreiche Maßnahmen mit diesem Ziel ergriffen. Zum Schuljahr 2007/2008 haben wir die Klassengrößen in den 1. Klassen der Hamburger Grundschulen in schwierigen Stadtteilen im Durchschnitt auf 19 Schüler gesenkt. Zudem haben wir die Zahl der Ganztagsschulen verdoppelt und eine Untersuchung aller Viereinhalbjährigen auf Förderbedarfe eingeführt. Im Rahmen der Einführung der neuen Schulstruktur aus Stadtteilschule und Gymnasium planen wir auch weitreichende Maßnahmen für die weiterführenden Schulen. Insbesondere die neuen Stadtteilschulen werden über umfangreiche Angebote der Arbeits- und Berufsorientierung verfügen. Ferner soll dort durch kleinere Klassenfrequenzen und gezielte Differenzierung die individuelle Förderung einzelner Schüler ermöglicht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rüdiger Kruse