Frage an Rüdiger Kruse bezüglich Bildung und Erziehung

Portrait von Rüdiger Kruse
Rüdiger Kruse
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Rüdiger Kruse zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Alexander M. •

Frage an Rüdiger Kruse von Alexander M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kruse,

in Hamburg leben ca. 40000 Studenten, die seit dem Sommersemester letzten Jahres 500 EUR Studiengebühren zahlen müssen. Was den meisten Menschen nicht bekannt ist, kommen zu diesen Studiengebühren, die Gebühren für das Semesterticket, das Studierendenwerk und eine Verwaltungsgebühr von 500 EUR, so dass effektiv jeder Student pro Semester 750 EUR zahlen muss (das Semesterticket ist nicht optional). Der CDU-Senat hat trotz massiver Proteste seitens der Studierenden allgemeine Studiengebühren eingeführt. Die Verwaltungen sind mit der neuen Situation vollkommen überfordert, so dass selbst von den Gebühren befreite Studierende Exmtrikulationsbescheide bekommen.
Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie fragen, warum ein Student die CDU wählen sollte? Es gibt zwar Darlehen, doch würden Sie ein Studium beginnen wollen, mit der Aussicht vor Berufsantritt mehrere tausend Euro Schulden zu haben?

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Malzkuhn

Portrait von Rüdiger Kruse
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Malzkuhn,

zunächst vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gern beantworte. Die Entscheidung für Studiengebühren war gar nicht so leicht, wie Sie sich denken können.
Die Hauptpunkte, die auch für mich persönlich ausschlaggebend waren, möchte ich Ihnen noch mal kurz darstellen.

Die Gesellschaft investiert in Sie zusätzlich zu Ihrer Schulausbildung noch mal Jahre des Studiums. Ich finde es nur fair, wenn Sie einen Teil dieser Kosten mittragen, entweder schon während des Studiums oder später. Jeder Handwerksmeister muss seine Ausbildung auch selber zahlen. Der Studienabschluss führt in der Regel auch zu entsprechend höherem Einkommen, und nur dann müssen Sie ja auch zurück zahlen.

Natürlich können Sie Ihre persönliche Wahlentscheidung davon abhängig machen, ob Sie Studiengebühren zahlen müssen oder nicht. Ich würde es aber begrüßen, wenn Sie die Entscheidung über die Zukunft der Stadt abhängig machen würden von mehr als der Frage, was nur Ihnen augenblicklich finanziell mehr bringt. Auf Dauer profitieren Sie von den Studiengebühren am meisten, da sie zu 100% (!)wieder in die Universitäten (und zwar zusätzlich) investiert werden!

Insgesamt führen die Gebühren auch nicht zu weniger Studenten, im Gegenteil: In allen Ländern, die Studiengebühren eingeführt haben, steigen die Zahlen an, so auch in Hamburg!

Für das Semesterticket erhalten Sie eine Gegenleistung, nämlich die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, und dies zu einem Preis, von dem Berufstätige nur träumen können.
Dass bei der Einführung der Gebühren Probleme in der Abwicklung auftauchen, halte ich bei einer solchen Größenordnung zwar nicht für schön, aber doch für einigermaßen normal. Ich bin sicher, dass man das an den Unis schnell in den Griff bekommt.

Eine Regierung wiederzuwählen, die auch von Ihnen einen Beitrag gefordert hat, ist sicherlich nicht so leicht, wie eine Opposition zu wählen, die jedem alles verspricht. Es lohnt sich aber, jene zu unterstützen, die ernsthaft ein besseres Hamburg schaffen wollen und auf diesem Weg auch schon einige Erfolge aufweisen können.

Wenn es Sie interessiert, bin ich gern bereit, auch wenn ich nicht der zuständige Fachsprecher für den Bereich Uni bin, mich einmal mit Ihnen zu einem persönlichen Gespräch zu treffen.

Mit freundlichen Grüßen

Rüdiger Kruse