Frage an Sevim Dağdelen bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Sevim Dağdelen
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Frage von Thomas D. •

Frage an Sevim Dağdelen von Thomas D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hallo Frau Dagdelen, nach der Lektüre Ihres Beitrages in der nd interessiert mich, wie Sie die Kräfte ohne russische Hoheitsabzeichen und die ursprünglich russischen Waffenarsenale in der Ostukraine sowie die russische Annektion der Krim einordnen.
Daneben interessiert, welche Empfehlungen Sie haben für die Bevölkerung der baltischen Staaten.
Im Voraus vielen Dank.
Thomas Dräger

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Hallo Herr D.,

es freut mich, dass Sie meinen Gastbeitrag „Freundschaft muss Maxime werden“ im Neuen Deutschland (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1153545.russland-freundschaft-muss-maxime-werden.html) zur Kenntnis genommen haben. Darin stelle ich fest, dass die Eskalations- und Hochrüstungspolitik der Nato gegenüber Russland und die Geschichtsvergessenheit der deutschen Bundesregierung, was die Erinnerung an den Überfall an die Sowjetunion vor 80 Jahren angeht, zwei Seiten ein und derselben Medaille sind. Zudem werbe ich dafür, den weit verbreiteten Russland-Hass abzulegen und aus dem Raub- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion die Lehre zu ziehen, gute Beziehungen mit Russland und den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken zu pflegen.

In Bezug auf den Konflikt im Osten der Ukraine setze ich mich für Deeskalation auf allen Seiten ein. Der Konflikt in der Ukraine muss politisch, nicht militärisch gelöst werden. Notwendig sind ein beiderseitiger Truppenrückzug von der Kontaktlinie sowie die Einhaltung des Minsker Abkommens.

Bezüglich des Baltikums sehe ich die Präsenz deutscher Truppen im Rahmen der Nato an der russischen Westgrenze sowie die Übungen schneller Truppenverlegung nach Osten durch das US-geführte Militärmanöver „Defender Europe 21“ mit großer Sorge. Anstatt den Kalten Krieg wiederaufleben zu lassen und auf Abschreckung zu setzen, sollten wir uns wieder der Entspannung und Diplomatie hinwenden – das wäre im Sinne der Bevölkerung auf allen Seiten.

Mit freundlichen Grüßen

Sevim Dagdelen

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