Frage an Wolfgang Lange bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Wolfgang Lange
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Frage von Kai P. •

Frage an Wolfgang Lange von Kai P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Lange,

Ich habe im Jahre 2005 Abitur gemacht, und möchte nun studieren. Aufgrund des hohen NCs in den Fächern Sonderpädagogik und Germanistik kann ich selbst nach 13 Wartesemestern (ich habe einen Studiengang nach meinem Abitur nach 3 Semestern aufgegeben und anschließend eine Ausbildung abgeschlossen)nicht studieren. Der Studiengang ist überlaufen, selbst die lange Wartezeit reicht nicht aus. Nun sitze ich in einem Job fest, der mich geistig nicht erfüllt und meinen Drang nach Bildung einschränkt. Die Tatsache, dass der Abischnitt von vor acht Jahren mir immer noch vorgehalten wird, ist meiner Meinung nach unzumutbar.
Es wird scheinbar nicht nach geistiger Reife geurteilt, sondern nur nach Leistung.

Meine Frage an Sie: Wollen Sie dieses veraltete System der Ungerechtigkeit beibehalten, oder werden Sie sich für Reformen zur Gleichberechtigung in der Bildung einsetzen?

Ich freue mich auf eine Antwort.

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MLPD

Hallo Herr Pohlmann,

Vielen Dank für Ihre interessante Frage.
Selbstverständlich will ich dieses "veraltete System der Ungerechtigkeit" nicht beibehalten. Die MLPD und ihr Jugendverband REBELL unterstützen deshalb auch die Bildungsproteste und Forderungen nach mehr Studienplätzen , besserer Ausstattung von Schulen und Hochschulen und mehr Lehrern und Abschaffung des Numerus Clausus und von Studiengebühren.

Dazu heißt es im Buch "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" auf S. 509: /"Eine erneute Belebung der Rebellion der Jugend zeigte sich bei den internationalen Bildungsprotesten, die am 17. November 2009 in mehr als 30 Ländern stattfanden. Erstmals wurde eine ´Globale Aktionswoche´ über das Internet organisiert. Die Jugendlichen protestierten gegen die immer direktere Unterordnung des Bildungswesens unter die Interessen der internationalen Monopole, vor allem gegen die Privatisierung von Hochschulen und den Ausbau der Kurzstudiengänge."/

Der studentische Dachverband "freier zusammenschluss von studentInnenschaften" (fzs) kritisiert, dass die Studienabbruchsquoten seit Bologna deutlich gestiegen sind (bei den Bachelor-Studiengängen betragen sie 35 Prozent) und dass selbst laut dem Bildungsbericht 2012 der Regierung in den kommenden Jahren 300.000 Studienplätze fehlen. Sie wenden sich gegen den zunehmenden Konkurrenzdruck, gegen die Eliteförderung und fordern die bundesweite Abschaffung jeglicher Bildungsgebühren. Im Mai trafen sich Vertreter von Studentenschaften, gewerkschaftlichen Jugendorganisationen und linken Jugendverbänden zur Vorbereitung erneuter Bildungsproteste im November. Sie sollen unter dem Motto /"Für kostenfreie und selbstbestimmte Bildung in Schule, Hochschule und Betrieb!"/ stehen.

Selbstbestimmung ist allerdings eine Illusion unter dem Diktat des internationalen Monopolkapitals, das direkt über Finanzierung von Forschung und Lehre noch unmittelbarer Einfluss auf die Universitäten nimmt. MLPD und REBELL fordern ein kostenloses Bildungssystem von der KiTa bis zur Uni, ein einheitliches Schulsystem statt Eliteauslese von der Grundschule an. Wir treten außerdem ein für mehr demokratische Rechte und Freiheiten an der Uni, gegen geistige Bevormundung und politische Disziplinierung durch Prüfungsdruck, Kopfnoten und Verbote politischer Aktivität an den Schulen und Universitäten.

Aber wie Sie schon richtig schreiben: Es handelt sich um ein "*System *der Ungerechtigkeit". Und dieses System hat einen Namen: Kapitalismus. Alles ist dem Profit untergeordnet. Deswegen reicht es nicht, einzelne Reformen zu erkämpfen, wie z.B. die Abschaffung des Numerus Clausus und Schaffung von ausreichend Studienplätzen. Der ganze Kapitalismus muss überwunden werden. Unser Wahlkampfmotto lautet deshalb: "Radikal links, revolutionär, echter Sozialismus".
Ich möchte Sie gern zu einer Veranstaltung einladen, am Samstag, 7.9.2013, 18.00 Uhr mit dem Titel: "Heilige Hetzjagd gegen den Kommunismus - dem Antikommunismus keine Chance - Wie aktuell sind die Klassiker des Marxismus-Leninismus?" . Gaststätte "Postillion", Werderstr. 66, 28199 Bremen (zw. Wilh.-Kaisenbrücke und "Kuhhirten")

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Lange