Sehr geehrte Frau Pfeiffer,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworte:

wie ist Ihre Meinung zur sog. Alternativmedizin?

Was halten Sie davon, dass Krankenkassen Zuschüsse zu Methoden geben, die ihre Wirksamkeit nicht nachweisen können - und schlimmer noch, laut Gesetz nicht nachweisen brauchen (z. B. Homöopathie)-, andererseits aber die
anerkannt hilfreichen ausführlichen Diagnosegespräche (Anamnese) eines Arztes mit seinen Patienten nicht oder viel zu gering bezahlen?

Der Leistungsrahmen der Bürgervesicherung, in die wir die unterschiedlichen KV-Arten zusammen führen wollen, soll alle medizinischen und heilkundlichen Leistungen umfassen, die ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen nachgewiesen haben. Damit auch für Leistungen der Komplementärmedizin und andere medizinische Bereiche, wie z.B. die Physiotherapie oder der Psychotherapie, Wirksamkeitsnachweise entwickelt werden können, wollen wir öffentliche Forschungsgelder bereit stellen.

Ärztliche Leistungen wie ausführliche Diagnosegespräche sind, wie Sie richtig bemerken, viel zu schlecht bezahlt. Dies ist u.A. die Ursache für einen Mangel an AllgemeinmedizinerInnen, vor allem im Ländlichen Bereich. Aus meiner Sicht ist die bessere Vergütung dieser Leistungen dringend notwendig. Sie verbessert die Versorgung der PatientInnen und vermeidet Fehlbehandlungen. Heilungsprozesse werden nicht unnötig verzögert und überflüssige, weil unwirksame Behandlungskosten vermieden.

Mit freundlichen Grüßen,

Margit Stumpp