Stimmen Sie der Forderung der Frankfurter BI "Es ist zu laut" zu, daß die Autobahn A5 nicht auf zehn Spuren ausgebaut werden darf?

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Monika Christann
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Frage von Hans Christoph S. •

Stimmen Sie der Forderung der Frankfurter BI "Es ist zu laut" zu, daß die Autobahn A5 nicht auf zehn Spuren ausgebaut werden darf?

Unsere Forderungen:
- keinerlei Ausbau der A5
- Lärmschutz jetzt durch Tempolimit, verbesserte Lärmschutzwände und Flüsterasphalt im
innerstädtischen A5-Verlauf – kein Junktim von Lärmschutz und Autobahnausbau
- sofortige Offenlegung aller Trassen- und Zeitpläne für den geplanten Ausbau sowie der im
Bundesverkehrsministerium seit Herbst 2022 vorliegenden Machbarkeitsstudie zum Ausbau

Näheres: esistzulaut.org
Kontakt: es.ist.zu.laut@gmx.de
Beste Grüße,
BI "Es ist zu laut - Kein Ausbau der A5 durch Frankfurt"

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr S.,

ich stimme den erwähnten Forderungen der BI "Es ist zu laut" zu. Studien belegen, dass ein Ausbau der Autobahnen (wie rund um Frankfurt durch den Bund geplant) noch mehr motorisierten Individualverkehr provozieren wird. Wir müssen aber dringend Autos in der Stadt (und insgesamt) reduzieren. Das gebietet allein schon die wegen der Erderhitzung nötige Verkehrswende. Außerdem darf es nicht mehr passieren, dass wertvolle Bäume und grüne Natur geopfert werden. Wie verkehrsberuhigte Städte funktionieren, machen uns europäische Städte wie Barcelona, Kopenhagen, Oslo, London vor.

Deutschland ist ein Durchgangsland für LKWs. Daher müssen wir versuchen, das Schienennetz schnellstens auszubauen, damit Ware stärker auf den Schienenweg verlagert wird. Flankierend brauchen wir aus Klimaschutz- und aus sozialen Teilhabegründen den Nulltarif für den ÖPNV; wenigstens mittelfristig. Auch dafür gibt es schon positive Beispiele wie Tallin, Luxemburg und teilweise Augsburg. Auch ausgebautes carsharing und barrierefreie on-demand-Busse mit Elektroantrieb können helfen. Und selbstverständlich müssen die Städte fuß- und radfreundlich ausgebaut werden. Und das Land braucht schnellstens eine gute ÖPNV-Infrastruktur zur Anbindung an die Städte.

Ganz dringend geboten ist außerdem die sofortige Geschwindigkeitsbegrenzung von max. 130 km/h auf den Autobahnen. Das wäre schnell und kostengünstig zur Rettung des Klimas und des Lärmschutzes umzusetzen. Das ist leider Bundessache; aber eine hessische Landesregierung könnte eine Initiative im Bundesrat starten. Ich habe kein Verständnis für die klimazerstörerische Politik des Bundesverkehrsministers von der FDP. Ich verurteile auch die Plakate der CDU ("Autos verbieten verboten"), mit denen diffuse Ängste erzeugt werden sollen. Das dient nur der AfD. Wir müssen uns vielmehr Gedanken darüber machen, welche Freiheit wir meinen. Wollen wir die Freiheit der FDP und der CDU, ungehindert und ohne Bremsung die Erde endgültig zu zerstören oder wollen wir Freiheit von schlechter Luft und toten Bäumen? Gehört es nicht auch zur Freiheit, sich in gesunder Natur bewegen zu können und sich erholen zu können?

Freundliche Grüße