Frage an Rüdiger Kruse bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

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Rüdiger Kruse
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Frage von Alexander K. •

Frage an Rüdiger Kruse von Alexander K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Kruse,

mein Name ist Alexander Klug und ich bin Schüler der Staatlichen Fremdsprachenschule Hamburg am Mittelweg im ersten Ausbildungsjahr. Uns Schülern wurde am 17.September im Rahmen der Schülerratssitzung mitgeteilt, dass ab Januar nächsten Jahres ein Konzertsaal für die Staatliche Jugendmusikschule am Mittelweg gebaut werden soll.
Dieses Projekt wäre ja generell zu begrüßen, würde unser Schulhof, der Pausenhof der SFS, dem nicht zum Opfer fallen. Der Neubau soll direkt an unser Gebäude angrenzen, was uns zum einen den Raum für Erholungsphasen nimmt und zum anderen unser tägliches Lernen einschränkt, gerade vor dem Hintergrund, dass unsere Ausbildung zum größten Teil aus Kommunikation besteht und wir den damit verbundenden Folgen des Baulärms ausgesetzt wären.
Uns stellt sich nun die Frage, ob nach Fertigstellung des Neubaus auch Proben und Konzerte während unserer Unterrichtszeit stattfinden?
Inwiefern ist es sichergestellt, dass sich unsere Lernbedingungen nicht verschlechtern?
Warum wird gerade dieser Standort ausgewählt? Gäbe es denn keinerlei Alternativen?
Wie Sie sicherlich wissen, wurde sowohl unser Schulhof als auch das Schulgebäude vor einigen Jahren für viel Geld grundsaniert.
Ist dies in finanziell schwierigen Zeiten vertretbat, gerade hier zu bauen?
Haben andere Schulen denn nicht viel mehr Bedarf an Konjunkturförderungsmitteln?
Und: Wie kann man den Neubau rechtfertigen, wo doch die sehr geräumige Aula der SFS bereits der Staatlichen Jugendmusikschule für Veranstaltungen zur Verfügung steht?
Wir sind gegen diesen Bau!
Wir wenden uns an Sie in Ihrer Funktion als Abgeordneter, denn dieses Vorhaben ist offensichtlich auf politischer Ebene beschlossen worden.
Über eine baldige Rückantwort würden wir uns im Interesse vieler Schüler sehr freuen und verbleiben für Ihre Mühe dankend

mit freundlichen Grüßen
Alexander Klug (Klassensprecher d. KFU 1) Martin Aruschanjan (Schulsprecher)

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Klug,

vielen Dank für Ihre Anfrage bei abgeordnetenwatch. Zuerst einmal möchte ich um Nachsicht für die lange Bearbeitungszeit Ihrer Frage bitten.

Die Staatliche Fremdsprachenschule Hamburg ist eine sinnvolle und förderungswürdige Einrichtung unserer Stadt und des Bezirks Eimsbüttel. Sie versteht sich nicht nur als bloßer Unterrichtsstoffvermittler, sondern als Institution die ihren Schülerinnen und Schülern Arbeits- und Lebensraum zugleich bietet. Sie können stolz darauf sein diese Einrichtung als Schüler zu besuchen.

Ebenso förderungswürdig ist die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg am Mittelweg 42. Sie bietet, laut eigener Aussage, über 12.000 Schülerinnen und Schülern Mitwirkungsmöglichkeiten in Instrumentalgruppen, Orchestern, Bands, Chören und Tanzgruppen. Zwar werden nicht alle Schüler in den Gebäuden am Mittelweg unterrichtet, aber eine große Zahl lernt dort den Umgang mit Instrumenten und gleichaltrigen Kindern. Weil davon auszugehen ist, dass auch weiterhin eine große Nachfrage nach musikalischer Bildung besteht hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Bürgerschaft in der Drucksache 19/3697 der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vom 28. Juli 2009 auf Seite 16 folgendes mitgeteilt: „Zudem soll das bereits bestehende musikalische Zentrum der Staatlichen Jugendmusikschule (JMS) am Mittelweg 42 in mehreren Stufen ausgebaut werden. Mit dem Neubau einer Aula – die Finanzierung ist nach dem Konjunkturprogramm (siehe Drucksache 19/2250, Anlage 3) in Höhe von 5 Mio. Euro vorgesehen – erhält die JMS einen Konzertsaal für sinfonische und klassische Konzerte sowie weitere Veranstaltungsformen. Geplant sind 380 bis 450 Sitzplätze. In einem zweiten Schritt soll nach der anstehenden Verlagerung der Staatlichen Fremdsprachenschule H 15 am Standort Mittelweg der südöstliche Gebäudetrakt zugunsten der Musikausbildung durch die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg weitergenutzt werden.“

Ohne das Konjunkturprogramm der Bundesregierung und die damit verbundene finanzielle Unterstützung eines Neubaus der Aula, wäre diese Erweiterung so nicht möglich. Deshalb erfolgt der Bau zu diesem Zeitpunkt.

Der Standort der Staatlichen Fremdsprachenschule am Mittelweg wird mittelfristig an den Standtort Barmbek verlegt. Diese Verlagerung wird in circa fünf Jahren stattfinden.
Um sowohl der Staatlichen Fremdsprachenschule, als auch der Staatlichen Jugendmusikschule gerecht zu werden, ist eine Verlagerung der Fremdsprachenschule nötig. Damit ist langfristig eine Perspektive für beide Schulen und somit für die Schülerinnen und Schüler beider Lehranstalten gegeben. Sehen Sie den Umzug Ihrer Fremdsprachenschule als Chance, am zukünftigen Standort in Barmbek neue Energien zu entfalten und Ihre Schule voran zu bringen!

Ich hoffe Ihre Frage beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Rüdiger Kruse