Frage an Rüdiger Kruse bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Rüdiger Kruse
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Frage von Wolfgang N. •

Frage an Rüdiger Kruse von Wolfgang N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Kruse,

nachdem Sie sich selbst als privater Untermieter in den Mietvertrag des Forsthauses im Niendorfer Gehege eingetragen haben, den Sie zuvor als Vorsitzender der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" mit der Stadt schlossen, gibt es für den zuständigen Förster jetzt offenbar keinen Platz mehr. Sie schlugen sogar vor, ihm ein neues Haus zu bauen. Die vorgesehene Nutzung des Forsthauses durch den SDW sollte ja ursprünglich genau denjenigen Zielen entsprechen, die Sie neuerdings für ihr Projekt "Haus des Waldes" reklamieren; Städter über die Natur des Waldes in seiner ökologischen Vielfalt aufzuklären. Diese und eine erweiterte Nutzung soll jetzt ihr neues Projekt übernehmen, das als kommerziell genutztes Ausflugsziel ein Stück des knappen Naherholungsgebietes im dichtbesiedelten Eimsbüttel zerstören wird.
Wie erklären Sie als Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, des Umweltausschusses und als Kandidat für den Bundestag ihre private Vorteilsnahme, durch diese Umänderung der Nutzung des Forsthauses mit dem Neubau eines "Haus des Waldes" stillschweigend besiegeln zu wollen ?
Mit einem zusätzlichen Griff ins Konjunkturpaket möchten Sie auf diese Weise ein Stück Naherholungsgebiet im Niendorfer Gehege verschwinden lassen, um im "Haus des Waldes" über den schrumpfenden Baumbestand aufzuklären, an dem ja die größten Geldgeber des SDW ursächlich beteiligt sind; Der ADAC und die Industrie. Offenbar handeln Sie als Geschäftsmann eher nach dem Motto : Denke nur groß genug und du findest genügend Investoren die dein Projekt vorantreiben. Wie wollen Sie als Politiker den Waldfreunden und ihren Wählern diese Verquickung ihrer Geschäfts- und Privatinteressen erklären?

Hochachtungsvoll
Wolfgang Neitzel

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CDU

Sehr geehrter Herr Neitzel,

eine ganze Menge Irrtümer in nur einer E-mail. Lassen Sie mich kurz klarstellen: Nein, ich habe keinen Mietvertrag mit mir selbst geschlossen. Das betreffende Haus ist übrigens eines von mehreren Häusern im Niendorfer Gehege, die von der Stadt privat vermietet oder an Privat verkauft wurden. In diesem Fall hat die Schutzgemeinschaft deutscher Wald es im Jahr 2000 gemietet und dort 5 Arbeitsplätze eingerichtet. Das Haus des Waldes ist nicht anstelle sondern zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten der SDW gedacht. Das Haus des Waldes ist kein kommerzielles Projekt. Es zerstört kein Naherholungsgebiet, denn es soll auf einer bereits bebauten Fläche entstehen.

Der ADAC finanziert nicht die SDW. Dem Bundesverband der SDW ist es allerdings zur ‚Wendezeit’ gelungen, den ADAC für den Erhalt der Alleen in den neuen Bundesländern zu gewinnen. So konnten dort die Fehler der westdeutschen Vergangenheit vermieden werden. Im Übrigen nimmt der Waldbestand in Deutschland seit Jahren erfreulicher Weise zu (Nicht nur, aber auch aufgrund der Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald). Trotzdem bleibt für uns noch viel zu tun. Den Waldfreunden und Wählern erkläre ich, dass ich davon überzeugt bin, dass Umweltbildung gerade in der Großstadt wichtig ist, und dass die SDW mit über 20 000 Kindern und Jugendlichen pro Jahr in ihren Programmen dazu bereits heute einen guten Beitrag leistet.

Ich lade Sie gerne ein, die Arbeit der SDW einmal kennenzulernen. Im Mai nehmen an 10 Tagen in ganz Hamburg 3600 Schüler der 4.Klassen an den WaldSpielen teil, u.a. auch im Niendorfer Gehege. Eine gute Gelegenheit, unsere Arbeit einmal aus der Nähe zu erleben.

Beste Grüße

Rüdiger Kruse