Sehr geehrte Frau Casel, wie steht Ihre Partei zu Wohneigentum und was gedenkt Ihre Partei ggf für eine Anhebung der Wohneigentums-Quote in Deutschland an den europäischen Durchschnitt zu tun ?

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Isabelle C. Casel
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Frage von Klaus W. •

Sehr geehrte Frau Casel, wie steht Ihre Partei zu Wohneigentum und was gedenkt Ihre Partei ggf für eine Anhebung der Wohneigentums-Quote in Deutschland an den europäischen Durchschnitt zu tun ?

Deutschland wird immer pauschal als reiches Land bezeichnet. Beim Wohneigentum liegt Deutschland aber mit 51% in Europa auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: Ungarn=92%, Polen=84%, Spanien=76%, Griechenland =75%, Italien=72%, Frankreich u. UK=65% (Quelle statista/eurostat). Ist hier nicht ein Angleich an die europäischen Verhältnisse angezeigt ?

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DIE LINKE

Die Entscheidung ob jemand lieber Mieten oder kaufen will, sehen wir eher als private Angelegenheit der Menschen. Der Staat fördert ja bereits mit der Eigenheimzulage das Wohneigentum.

Wir wollen die Explosion der Mieten bremsen und rück­gängig machen. Besonders hohe Mieten müssen abgesenkt werden. Immobilienkonzerne wollen wir von der Börse nehmen. Der Mietendeckel in Berlin hat gezeigt, dass die Mieten nicht immer weiter steigen müssen. Der Mietendeckel wurde kassiert, weil das Bundesverfassungsgericht der Auffassung ist, das sei nicht Aufgabe eines Bundeslandes, sondern des Bundestages für das ganze Land. Das sehen wir als Auf­trag. Wir wollen dass Länder und Kommunen rechtssicher Mietendeckel für Kleingewerbe, Handwerk, kulturelle Einrichtungen sowie für soziale und gemeinnützige Träger einführen können.

Da gibt es aber auch immer dieses dumme Missverständnis mit der Enteignung. Natürlich wollen wir keiner Person ihr Eigentum nehmen, sondern stehen zum Schutz von Eigentum wie er im Grundgesetz steht und wirklich niemand von uns will die Planwirtschaft, also dass der Staat unsere Schuhe, Kleidung, Gebrauchsgegenstände… plant. Wir sagen nur, dass Daseinsvorsorge wie Wohnung, Gesundheit, Bildung nicht in die Hand gewinnorientiert arbeitender großer Konzerne gehört, sondern vergesellschaftet, denn hier gibt es die Notwendigkeit öffentlicher Preiskontrollen zum Wohl Aller.