Frage an Sebastian Rave bezüglich Staat und Verwaltung

Menschen statt Profite - Solidarität statt Rassismus
Sebastian Rave
DIE LINKE
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Frage von Mario S. •

Frage an Sebastian Rave von Mario S. bezüglich Staat und Verwaltung

Hallo, Herr Rave (lieber Sebastian)!

Was halten Sie , Herr Kandidat, von folgendem Zitat:

"A state big enough to give us anything we want is also a state big enough to take away everything we have."
(Ronald Reagan)

Herzlichst
M. S.

Menschen statt Profite - Solidarität statt Rassismus
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr S.,

Ronald Reagans Motiv ist hier ja offensichtlich ein antikommunistisches. Wenn jemand mehr öffentliche Investitionen in z.B. Bildung, Gesundheit oder Soziales fordert, ist der Konter "ein großer Staat kann dir auch alles wegnehmen". Diese Neoliberale Ideologie, den Staat zu verkleinern, hat zu der krassen sozialen Ungleichheit in den USA geführt: Auf der einen Seite über 47 Millionen Menschen (15%) in Armut, auf der anderen Seite die 25 reichsten Hedgefonds-Manager, die verdienen mehr als alle 158.000 Kindergarten-Erzieher Amerikas zusammen. Die soziale Mobilität, also die wahrscheinlichkeit, mit der ein Tellerwäscher zum Millionär wird, ist in den USA von allen OECD-Staaten am niedrigsten. Am höchsten ist sie in Dänemark, das einen ausgesprochen hohe Staatsquote hat.

Reagan hatte übrigens kein Problem mit einem "big state" in einem anderen Bereich: Zwischen 1982 und 1986 stiegen die Rüstungsausgaben um 1,5 Billionen (!) Dollar. Seine Außenpolitik war geprägt von Menschenrechtsverletzungen im Namen des Kampfes gegen den Kommunismus. So wurden die Mudjaheddin (unter ihnen ein gewisser Bin Laden) in Afghanistan unterstützt. In Nicaragua wurden im schmutzigen Bürgerkrieg die Contras unterstützt, und 60.000 Zivilisten getötet - hauptsächlich Zivilisten. Nachdem US-Truppen Grenada besetzt hatten, stimmte der UNO-Sicherheitsrat für eine Resolution, die den USA dabei einen schweren Bruch des Völkerrechts vorwarf. Die USA legten natürlich ihr Veto ein, und Reagan sagte: "One hundred nations in the UN have not agreed with us on just about everything that’s come before them where we’re involved, and it didn’t upset my breakfast at all".

Danke für die Anregung, mich mit diesem großen, reaktionären Politiker
nochmal genauer zu befassen!
Mit besten Grüßen,
Sebastian Rave